Die Geschichte der Bienen ist eins von den Büchern, das man nicht aus der Hand legen kann. Die Geschichte der Bienen erzählt von drei Familien. Sie sind über Generationen und Kontinente verbunden durch ihre Abhängigkeit von den Bienen.

Das Buch von Maja Lunde erschien zuerst in Norwegen und entwickelte sich schnell zum internationalen Bestseller.  Es ist eine Geschichte über die Abhängigkeit des Menschen von der Natur, über ihre Ängste und Hoffnungen und den Kampf ums Überleben.

Titel: Die Geschichte der Bienen

ISBN 978-3-442-75684-1

Autorin: Maja Lunde

Erschienen 2017 bei btb Verlag.

Vielen Dank an den btb Verlag für das Rezensionsexemplar.

Die Geschichte der Bienen – Das steckt drin

Die Hauptpersonen:

Das ist zunächst William, der im Jahre 1852 in England lebt. Der Forscher ist Samenhändler und Biologe. Da er sieben Töchter hat, fühlt er sich als lebe er in einem Bienenstock. Doch seine ganze Hoffnung setzt er auf seinen einzigen Sohn. Für ihn und mit ihm möchte er einen neuen, verbesserten Bienenstock erfinden. Am Ende ist es aber seine Tochter Charlotte, die sein Projekt unterstützt und wichtige Hinweise liefert.

2007 in Ohio, USA, lebt der Imker George mit seiner Frau auf einer Farm. Sein Sohn Tom studiert und zeigt kein Interesse die Farm und Imkerei der Familie weiterzuführen. Die Zeiten für George, der seine Farm und Bienenzucht noch auf traditionelle Weise betreibt, werden mit jedem Jahr härter. Als dann eines Tages auch noch die Bienen verschwunden sind, steht die Familie vor dem Zusammenbruch.

In China lebt Tao in der Zukunft des Jahres 2098. Tao ist eine von vielen Arbeiterinnen, die die Obstbäume in den Plantagen per Hand bestäuben. Denn die Bienen sind schon lange verschwunden. Dadurch hat sich die Welt dramatisch verändert. Hungersnöte und Armut sind eine ständige Bedrohung. Doch Tao hat eine Hoffnung. Ihr Sohn Wei-Wen soll es einmal besser haben. Aber bei einem Ausflug erkrankt Wei-Wen an einer rätselhaften Krankheit. Da macht sich Tao auf den Weg nach Peking um ihren Sohn zu retten.

Fazit: Die Geschichte der Bienen – ein Roman – spannend, bewegend und brandaktuell

Was zunächst wie ein Sachbuch klingt, entpuppt sich beim Lesen schon auf den ersten Seiten als überaus fesselnder Roman. Trotz des Titels „ Die Geschichte der Bienen“ ist es kein historischer Roman.

Die drei Erzählstränge laufen parallel nebeneinander. So wechselt die Erzählung ständig zwischen den drei Zeiten und den drei Hauptpersonen. Dabei sind die Bienen das verbindende Glied zwischen den drei Familien. Alle Hauptpersonen berichten als Ich-Erzähler und lassen den Leser an ihren Konflikten, Hoffnungen und Ängsten teilhaben. In die Geschichten sind biologische Details über das Leben der Bienen eingebunden. Diese sind vor allem im ersten Drittel des Buches etwas langatmig. Aber die Geschichte hat so eine durchgehende Spannung, sodass man diese Teile überliest. Wer noch nichts oder wenig über das Leben der Bienen weiß, wird diese Informationen sehr interessant finden.

Ich fand Die Geschichte der Bienen fesselnd und gut zu lesen. Außerdem ist das Buch brandaktuell, denn erst jetzt wird den Menschen das Insektensterben bewusst. Das Buch bewegt gerade durch die Romanform. So macht es uns unsere Verbindung und Abhängigkeit von der Natur bewusst. Hinter der Beschreibung vom Leben der Imker und ihrem Umgang mit den Bienen,  steht die Frage nach unseren Umgang mit anderen Lebewesen. Sind Tiere andere Lebewesen, die wir respektieren? Gestehen wir ihnen ein eigenes artgerechtes Leben zu? Oder behandeln wir sie wie Produktionsmittel – Maschinen mit besonderen Erfordernissen? Es bleibt offen, ob wir das Rad noch drehen können, die Natur bewahren und unser Überleben als Menschen sichern können. Die Geschichte der Bienen wird noch lange nachwirken.

Für mich ist das Besondere an diesem Buch, dass es als guter Roman gelesen werden kann. Gleichzeitig ist es ein Buch zu einem aktuellen ökologischen Thema.

Ich empfehle das Buch allen, die gerne gut erzählte Geschichten lesen. Und außerdem allen, die sich für Ökologie, das Bienensterben und Kritik an der modernen Landwirtschaft interessieren.

P.S.: Nächstes Jahr wird es in unserem Garten eine Wildblumenwiese geben!