Endlich eigenes Gemüse und Salat ernten und frisch essen, dieser Wunsch gab den Startschuss für unser neues Hochbeet.

Im Herbst und Winter habe ich verschiedene Artikel und Bücher über das Anlegen eines Hochbeetes gelesen. Das war eine Fülle an Informationen, denn es gibt viele Varianten davon. Außerdem kommt es darauf an, was man mit dem Hochbeet vorhat. Z.B., ob es ein Gemüsebeet oder ein Blumenbeet werden soll. Wichtig ist auch, ob das Hochbeet für den Garten oder die Terrasse gedacht ist. Hochbeete sind im Trend. Entsprechend groß ist das Angebot sogar für den Balkon. Je nach Bedarf wird man also eine andere Form und Material auswählen.

Daher erfordert die Planung eines Hochbeetes einige Vorüberlegungen.

Hochbeet – Vorteile und Voraussetzungen

Die Vorteile eines Hochbeetes liegen auf der Hand:

  • Es ist leicht zu pflegen, da es höher liegt. Bücken und auf den Knien rumrutschen entfällt.
  • Die Abgrenzung zu Rasenflächen etc. ist gegeben, was das „Einwandern“ von unerwünschten Pflanzen verhindert.
  • Auch Schnecken und andere unerwünschte Besucher gelangen nicht so leicht ins Hochbeet wie in ein Flachbeet.
  • Es ist unabhängig von der Bodenqualität im Garten.
  • Mit guter Erde gefüllt und gedüngt, ergibt es gute Ernten.

Einige Voraussetzungen sollten erfüllt sein:

  • Ein passender Platz muss gefunden werden.
  • Das Hochbeet sollte von allen Seiten zugänglich sein, damit alle Stellen gut zu erreichen sind.
  • Der Boden sollte eben
  • Ideal ist ein sonniger Platz.
  • Vorteilhaft ist ein Zugang zu Wasser in der Nähe, denn ein Hochbeet benötigt mehr Wasser als ein Flachbeet.

In unserem Falle war das Hochbeet für den Garten zum Gemüseanbau gedacht und ein sonniger Platz auf ebener Fläche war auch vorhanden. Der Schritt 1: Die Platzauswahl war also leicht zu bewältigen.

Hochbeet – Selbst bauen oder als Bausatz kaufen

Pro Hochbeet selbst bauen:

  • Individuell anpassbar in Größe und Höhe,
  • Weniger Kosten.

Kontra Hochbeet selbst bauen:

  • erfordert viel mehr Zeit, Kraft und Arbeit,
  • setzt handwerkliches Geschick und Erfahrung voraus.

Zuerst planten wir das Hochbeet selbst zu bauen. Doch dieser Plan, wurde schließlich aufgegeben. Nach vielen Überlegungen zu Material, Maßen etc. war uns das Risiko beim Einkauf des Materials und beim Bau Fehler zu machen zu groß. Es erfordert einige Erfahrung das Material zusammenzustellen, zuzuschneiden und zusammenzubauen.

Das Angebot an Bausätzen ist groß genug und da fiel die Auswahl schon schwer.

Unser Hochbeet – Material und Auswahl

Das Materialangebot ist vielfältig:

  • Holz, vor allem Lärche, Douglasie, Kiefer,
  • Stein, meist gemauert,
  • Gabionen-Hochbeet,
  • Kunststoff mit Stecksystemen (fällt bei uns durch, denn wir vermeiden Plastik und das auch noch im Garten),
  • Metall (sieht edel aus, manche rosten mit der Zeit.)
  • Verschiedene vorhandene Materialien (Betonrohre oder Metallrohre mit großem Durchmesser, Kunststoffbehälter aller Art).

Jedes Material hat seine Vor- und Nachteile und natürlich spielen Preis und Design eine wichtige Rolle. Das Hochbeet soll sich auch optisch gut in den Garten einfügen.

Beim Material haben wir uns für Holz entschieden. Denn Holz sieht gut aus und passt zu einem Beet und den Pflanzen. Zudem lässt es sich leicht und mit relativ geringem Zeitaufwand zusammenbauen. Außerdem soll der Inhalt des Hochbeetes nach ca. 5 Jahren ausgetauscht werden und evtl. wird auch vorher schon etwas umgeschichtet. Da ist eine Holzkonstruktion mit Steckteilen praktisch. Denn hier kann man die Bretter bei Bedarf von oben abheben und hat so Zugang zum Innenleben des Beetes.

Die Größe hängt von der vorhandenen Fläche ab. Unser Hochbeet sollte so groß wie möglich werden, aber noch genügend Platz lassen, damit es von allen Seiten zugänglich ist. Hochbeete sind i.d.R. rechteckig. Sie sollten nicht breiter als 120 cm sein, damit man alle Stellen gut erreichen kann. Unser Hochbeet ist ca. 210 cm lang und 110 cm breit und füllt die vorhandene Fläche optimal aus.

Schritt 2: Die Auswahl des Hochbeetes war mit der Bestellung des Bausatzes aus Holz auch erledigt.

Hochbeet – Das Drumherum bzw. die Umrandung

Das Thema „Umrandung“ hat uns dann noch ganz schön beschäftigt. Gerade dieses Thema wird leider oftmals nicht behandelt.

Die meisten Hochbeete haben eine Umrandung mit Steinplatten, Kies oder auch Rindenmulch. Das hält Staunässe vom unteren Teil weg, was besonders Konstruktionen aus Holz schont.

Wir wollten uns aber die Arbeit des Unkrautjätens um das Hochbeet herum sparen. Aber bei Steinplatten oder den Alternativen wird genau das nicht ausbleiben. Daher haben wir die Umrandung mit Rollrasen ausgelegt, der inzwischen gut angewachsen ist. So können wir um das Beet herum wie den Rest des Rasens mähen und das passt auch optisch gut zum Garten. Unter die Eckpfosten des Holzaufbaus wurden kleine Steinplatten gelegt, so dass diese nicht im Rasen einsinken. Natürlich muss sich in den kommenden Jahren noch zeigen, wie sich dies bewähren wird. Aber in diesen ersten Monaten haben sich noch keine Mängel gezeigt.

Schritt 3: Planung der Umrandung war schließlich auch entschieden.

Hochbeet – Aufbau und Befüllung

Quelle: Gartenbista

Als erstes musste das Hochbeet aus Holz zusammengebaut werden.

Unten an den Boden wurde ein enges Drahtgitter befestigt, um Wühlmäuse etc. abzuhalten. Das ist bei den meisten Bausätzen nicht enthalten – also gleich mit einkaufen und passende Nägel kaufen. Hier eignen sich am besten Schlaufen / Krampen.

Unser Bausatz enthielt eine Art Stoffflies als Einsatz, den wir auch mit Krampen befestigt haben. Manchmal wird auch bei Hochbeeten aus Holz Teichfolie oder Noppenmatten als Einsatz empfohlen, um das Holz zu schützen. Aber wenn man schon gesundes Gemüse aus dem eigenen Garten will, ist Kunststoff im Beet für mich ein Widerspruch. Erstens ist es nicht umweltfreundlich und zweitens hat Kunststoff immer eine gewisse Migration. D.h. es können Stoffe aus dem Kunststoff im Gemüse landen. Nein danke!

Schließlich war das Hochbeet zusammengebaut mitsamt Drahtgitter und Fließeinsatz und an seinem Platz aufgebaut. Die Umrandung mit Rollrasen ging auch zügig von statten.

Nun ging es an die Befüllung.

Die Befüllung ist recht einfach und in den meisten Gärten vorhanden.

  • Ganz unten kommen Strauchschnitt, kleine Äste.
  • Darauf eine Schicht von Grünabfall wie Blätter, Rasenschnitt
  • Darüber sollte eine Schicht Gartenerde.
  • Es folgt eine Schicht reifer Kompost. Sehr praktisch, so konnten wir gleich unseren Kompost leeren.
  • Und als Krönung kommt ganz oben eine Schicht Blumenerde. Hier sollte man gute Blumenerde, die nicht klumpt, wählen. Siehe dazu Tipp unten.

Schichten im Hochbeet

Nach der Befüllung kann das Hochbeet bepflanzt werden.

In den ersten Monaten sinkt die Erde im Hochbeet noch sichtbar ab. Das sollte man beim Befüllen und Bepflanzen bedenken, es ist aber ganz normal.

Hochbeet – Düngen

Durch die Befüllung mit Kompost hat ein Hochbeet schon von Natur aus eine gute Versorgung mit Dünger.

Doch auch diese reicht nach einiger Zeit nicht mehr aus, um die Pflanzen mit allen Nährstoffen zu versorgen. Für den Anfang haben wir Pferdemist (in Form von Pellets) unter die Blumenerde gemischt. Das Ergebnis war eine „grüne Revolution“ im Beet.

Für die kommende Saison werden sicher auch andere biologische Dünger nachgelegt werden.

Hochbeet – Erste Erfahrungen und Tipps

Bevor es losgehen kann mit dem Hochbeet sind einige Überlegungen nötig. Das hat unseren Start immer wieder verschoben, aber es hat sich gelohnt. Die Umsetzung ging dadurch einfach und schnell von statten.

Tipp – Planung: Nehmen Sie sich die Zeit für die Planung. Es lohnt sich und Sie werden mit dem Hochbeet umso zufriedener sein.

Wir haben das größtmögliche Hochbeet für den vorhandenen Platz genommen. In so ein großes Hochbeet passen Unmengen Füllmaterial und Blumenerde und wir mussten mehrmals Erde nachkaufen.

Tipp – Befüllung: Berechnen Sie auch das Volumen bzw. viele Liter des verschiedenen Füllmaterial benötigt werden und bestellen rechtzeitig die entsprechende Menge an Blumenerde.

Tipp – Blumenerde: Nach der ganzen Planung und Aufbau sollten Sie nicht an der Qualität der Blumenerde sparen, denn sie ist ganz entscheidend für das Wachstum und die spätere Ernte. Am besten ist eine gute, torffreie Bio-Erde (auch da gibt es Qualitätsunterschiede). Wir empfehlen Bio-Blumenerde von Gramoflor.

Tipp – Befüllung: Die oberste Schicht an Blumenerde sollte je nach der geplanten Bepflanzung ca. 20 – 40 cm Tiefe haben. Kartoffeln benötigen mehr Tiefe als Salat. Um Geld und Blumenerde zu sparen, kann man das Hochbeet zur Hälfte passend für Kartoffeln und ähnliches und zur Hälfte für Salat, Tomaten etc. befüllen.

Tipp – Dünger: Pferdemist ist ein optimaler Dünger. Allerdings ist er unangenehm zu transportieren und ein mit Pferdemist frisch gedüngtes Beet möchte man nicht in der Nähe haben. Wir haben die Pferdemist Pellets entdeckt. Die sind leicht, lassen sich gut verteilen, riechen nur wenig und lassen sich gut aufbewahren.

Tipp – Mischkultur: Auf gute Nachbarschaft zwischen den Pflanzen achten. Hier empfehle ich das Buch „Erbse liebt Radieschen“ für Anfänger und Fortgeschrittene.

Tipp – Dekoration: Bei einen großen, hohen Hochbeet kann es rundherum schon mal recht kahl wirken. Aber der Platz lässt sich nutzen, wenn man an die Außenseiten weitere Pflanzgefäße hängt. Das sieht nicht nur gut aus, sondern man bekommt  Platz für weitere Pflanzen, z.B. Kräuter oder Hängeerdbeeren.

Inzwischen wachsen die Pflanzen in unserem Hochbeet und wir haben schon den ersten Salat geerntet. Heute habe ich außerdem die ersten drei Paprikaschoten entdeckt, noch klein und grün, aber das wird schon noch.

Bis bald mit mehr Neuigkeiten aus dem Garten,

moonbird