Im Sommer 2016 sind wir auf unserer Reise an verschiedenen Orten auf diesem Fernwanderweg gewandert. Die Etappe auf dem South West Coast Path von Carleston nach Megavissey war in diesem Sommer unsere schönste Etappe.

Strecke: ca. 23 km

Dauer: knapp 6 Stunden

Höhenunterschied: weiß ich nicht. Es geht immer wieder hinunter in Täler mit Bachläufen und wieder hinauf auf die Steilküste. Aber das sind jeweils kurze und einfache Abstiege und Steigungen.

South West Coast Path von Carleston nach Mevagissey

Unsere Etappe beginnt am Hafen von Carleston. Carleston ist ein kleiner Küstenort bei St Austell. St Austell ist bekannt durch die Brauerei, denn St Austell Bier bekommt man fast überall in England und weltweit. Neu war uns, dass rund um St Austell Kaolin abgebaut wurde, der Grundstoff für die Herstellung von Porzellan. Beim Blick über die Landschaft kann man die Halden vom Kaolinabbau sehen, die am Horizont wie Pyramiden mit weißen Spitzen wirken. Der Küstenort Carleston war in früheren Zeiten ein wichtiger Hafen für St Austell. Heute ist er ein beschaulicher Touristenort der eher gediegenen Art. Hier geht es ruhig und entspannt zu.

Kaolinhalde bei st austellBevor es losgeht, gönnen wir uns eine Tasse Kaffee auf einer Terrasse mit Hafenblick. Dann begeben wir uns auf unsere Etappe auf dem South West Coast Path von Carleston nach Megavissey. Wir folgen immer den Zeichen des South West Coast Path. Außerdem ist der nicht zu verfehlen, solange man sich stets an der Küste entlang hält.

Kurz nach Carleston kommt schon Durporth. Davon bekommen wir kaum etwas mit, nur die Gartenzäune zu unserer Rechten.

Das nächste lange Wegstück bis Pentewan geht es an Weiden entlang. Manchmal durch kleine Waldstücke oder entlang von Buschwerk und Farnen wie es für diese Gegend typisch ist. Irgendwann machen wir Pause und suchen uns hierfür einen Platz, wo wir die Küste zurückblicken können – unbeschreiblich schön ist das.

Pentewan und Mevagissey

Von Pentewan fällt zunächst der große Campingplatz ins Auge. Es lohnt sich aber ein Abstecher in den Teil des alten Fischerdorfes. Übrigens gibt es auch hier ein schönes kleines Tea House „The Cove“. Für uns eine Einladung zu einer weiteren Pause. Und so sitzen wir an einem der vier Tische auf der kleinen Terrasse, trinken Tee und beobachten das ruhige Dorfleben. Wer hier vorbeikommt, sollten einen Blick ins Innere dieses Tea House werfen, das mit cornischem Individualismus, einer Prise Humor und  viel Liebe gestaltet ist.

In Pentewan müssen wir für ein Wegstück die Küste verlassen, um den Campingplatz zu umgehen. Dahinter geht es an der Küste weiter. Nun ist es nicht mehr weit bis Megavissey.

Mevagissey ist ein alter Fischerort und größer als Pentewan. Heute ist auch Megavissey im Sommer ein Touristenort. Hier findet man feine und einfache Restaurants und kleine Läden. Bemerkenswert ist die Hafenanlage mit einem doppelten Hafen: der innere und äußere Hafen. Von Megavissey kann man mit der Fähre bis nach Fowey fahren (natürlich auch ein Ort am South West Coast Path). Wir machen nach einem stärkenden Abendessen noch eine Spaziergang und genießen die Abendstimmung an diesem malerischen Hafen.

In Mevagissey kann ich das Mandalay Guest House am School Hill empfehlen, ein gemütliches, günstiges Bed and Breakfast mit einer freundlichen Gastgeberin, die sogar etwas Deutsch spricht.

Guter Weg – traumhafte Aussichten – leichtes Auf und Ab

cornwall south west coast pathDiese Etappe führt auf einem gut angelegten Pfad. Der Pfad führt weitgehend oben entlang der Steilküste am Rand der Wiesen und Weiden entlang. Und auch wo Häuser stehen, bleibt der South West Coast Path am Küstenrand. Daher hat man auf der Etappe des South West Coast Path von Carleston nach Mevagissey immer wieder faszinierende Aussichten auf das Meer und entlang der Küste. Wo wir hinab sehen können, ist klares Wasser in verschiedenen Blau-Grün-Tönen. Sogar sie Felsen am Meeresgrund sind an flachen Stellen erkennbar.

south west coast path cornwall megavisseyAn vielen Stellen haben Bäche ihr Bett in die Steilküste eingegraben, so dass wir immer wieder zum Bachgrund hinabsteigen und auf der anderen Seite hinaufsteigen müssen. Verglichen mit dem Wandern in den Alpen sind diese Auf- und Abstiege absolut harmlos, denn es sind jeweils nur kleine Strecken, dann geht es wieder fast eben oben auf der Steilküste entlang. Auch ist der Weg hier einfach und wir müssen nicht – wie an anderen Abschnitten des South West Coast Path am Abgrund entlanggehen. Dennoch sollte man beim Wandern hier etwas Kondition haben. Wanderstöcke sind nicht erforderlich, aber hilfreich und entlasten die Gelenke besonders beim Absteigen.

Die Aussichten auf dieser Wanderung sind spektakulär. Manchmal öffnet sich der Blick in die Weite des Meeres, dann wieder sehen wir einsame, versteckte Buchten. In viele der Buchten führt nicht einmal ein Pfad und sie sind nur mit einem kleinen Boot erreichbar.

In den Ortschaften sind im Sommer viele Urlauber, aber außerhalb der Ortschaften trifft man auf dem Pfad erstaunlich wenige Wanderer. So kann man ganz entspannt die Natur genießen.

Diese Etappe auf dem South West Coast Path kann ich uneingeschränkt empfehlen. Selbst wenn man nur mal einen Tag auf diesem Fernwanderweg wandern möchte, ist das einen geeignete Etappe für Einsteiger – mit ein bisschen Kondition – und auch für Familien geeignet.

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