Ein-Blick in das Netz der Natur
In den sonnigen Spätsommertagen machte sich in unserem Garten ein kleiner Singvogel bemerkbar. Mit seiner Haube fiel er mir auf, wie er munter in der Kiefer herumhüpfte und eine Art „bürr bürr“ hören ließ. Ich beobachtete ihn einige Tage immer wieder. Wenn die Sonne schien, kam er in die Kiefer geflogen und pickte sich die Samen aus den reifen Kieferzapfen. Es war nicht leicht, ihn genauer anzuschauen, denn dieser kleine Vogel ist ständig in Bewegung und bleibt selten mehr als einige Sekunden an einer Stelle sitzen. Entsprechend schwierig war es auch Fotos von ihm zu machen. Schließlich fand ich heraus, dass es sich um eine Haubenmeise handelt.
Am zweiten Tag dann stellte ich fest, dass es nicht einer, sondern gleich 2 Haubenmeisen sind. Wie ich herausfand istdas ganz typisch für Haubenmeisen. Die Haubenmeisenpaare bleiben zusammen (Dauerehe) in ihrem Revier und verbringen das ganze Jahr hier.
Im Sommer ernähren sie sich von Insekten und im Herbst und Winter von den Samen der Nadelbäume. Vom Ruf der Haubenmeise fällt zuerst das „bürr bürr“ auf, später entdeckte ich auch weiteren Gesang. Ursprünglich sind sie im Wald heimisch, kommen aber auch in Gärten, wenn es dort geeignete Nistplätze und vor allem gutes Futter gibt. In unserem Garten ist beides vorhanden und so haben sich die beiden Haubenmeisen hier niedergelassen.
Der Ruf der Haubenmeise
Sie haben sich auch gerade zur richtigen Zeit bemerkbar gemacht. Denn leider wurde die Kiefer vor vielen Jahren zu dicht an Terrasse und Haus gesetzt, so dass wir sie demnächst fällen müssen. Nun haben die Haubenmeisen ihre Ansprüche auf Futter angemeldet und wir überlegten, wie wir unsere Pläne daran anpassen können. Wir werden die Kiefer nun noch stehen lassen, bis die Zeit der Futtersamen vorbei ist und suchen schon nach einem geeigneten Platz im Garten, wo wir eine neue Kiefer pflanzen werden. Zum Glück befindet sich ihr Nest nicht in der Kiefer und es gibt noch 2 Tannen mit leckeren Tannenzapfen. So werden unsere 2 neuen Freunde keinen Mangel leiden.
Diese beiden Haubenmeisen waren für mich ein gutes Beispiel für das Netz der Natur, wo alles miteinander verwoben ist. Jeder scheinbar kleine Eingriff, jede Veränderung, die der Mensch vornimmt, hat Auswirkungen auf andere Lebewesen. Darum ist es wichtig, immer wieder genau hinzusehen, bevor wir in das Netz der Natur eingreifen und versuchen dies so behutsam wie möglich zu tun.
Hier gibt es noch weitere Infos und Bilder zur Haubenmeise.
Wer sich für Kiefern begeistert, kann hier über die Zirbe oder hier über den Mammutbaum lesen.
Gut, dass du auf die empfindlichkeit von Ökosystemen aufmerksam machst. Wir sollten uns aktiver an dem Artenschutz beteiligen! Fast jeder kann ein Nistkasten aufhängen um unseren Wildvögeln zu helfen! Liebe Grüße