Im Wanderurlaub in Osttirol sind wir in diesem Sommer auf einen besonderen Baum gestoßen:

Die Zirbe (pinus cembra), eine Kiefernart, die in hohen Berglagen vorkommt. Andere Namen der Zirbe-Kiefer sind Zirbel oder Arve. Sie wachsen in Höhen zwischen ca. 1.500 bis 2.500 m und gehören somit zu den wenigen Baumarten, die bis zur Baumgrenze vorkommen. Die Zirben sind beeindruckend in ihren Strategien in diesen Höhen zu überleben. Sie haben besondere Fähigkeiten Wasser aus tieferen Lagen zu ziehen und dies in Trockenphasen zu speichern. Im Winter in den Bergen überstehen sie auch Kälte bis zu -50°C.

Beim Bergwandern sahen wir die ersten Zirben meist zusammen mit Lärchen. Zirben wachsen oft im Schutz von Lärchen heran. Sie wachsen langsam und können bis zu 1000 Jahren alt werden und kommen auch auf steinigsten Böden zurecht. Manche Zirben haben sich mit ihren Wurzeln am blanken Felsen festgehalten.

Typisch für Zirben sind ihre Nadeln, die dünn und biegsam sind. Sie sind eckig, was man gut fühlen kann, wenn man sie zwischen den Fingern rollt. Eine Seite der Nadeln ist grün-weißlich. Die Nadeln wachsen in Gruppen von meist 5 Nadeln – manchmal auch 3 Nadeln. Diese Anordnung der Nadeln gibt den Zirben einen besonderen Charakter. Mit ein wenig Übung kann man sie auch von weitem daran erkennen.

 

 

 

 

Auch die Zirbenzapfen sind etwas Besonders. Sie wachsen mehrere Jahre heran und fallen dann als Ganzes vom Baum. Für die Verbreitung der Zirben sorgt der Tannenhäher, der sich von den Samen ernährt und sie dabei weiter verteilt. Auch das Holz der Zirbe ist hoch geschätzt, aber inzwischen sehr teuer geworden. Die Zirben mit ihrem langsamen Wachstum, ihrer Überlebenskraft erinnern mich an einen Spruch, den ich als Kind kannte:

„Zu fällen einen schönen Baum, braucht’s eine halbe Stunde kaum. Zu wachsen, bis man ihn bewundert, braucht er – bedenkt es – ein Jahrhundert.“

(Eugen Roth)

Ein Spruch, der in unserer Zeit des schnellen Konsums und Verbrauchs von natürlichen Ressourcen, desto mehr Bedeutung hat. Leider gibt es nur noch wenige Zirbelwälder. Der Größte uns bekannte liegt bei St. Jacob in Osttirol.

In der 3sat Mediathek gibt es einen interessanten Bericht über die Zirben und Klimawandel.