Seit dem Lesen des Buches „Tiere in der Stadt“ (s. Buchtipp) hat sich mein Blick für Tiere in meinem Wohnort geschärft.
Als Gemeinde mit ca. 24.000 Einwohnern, die über mehrere Ortsteile verteilt sind, fällt mein Wohnort – selbst der Ortsteil mit ca. 6.000 Einwohnern – eindeutig unter die „Städte“. Welche Wildtiere gibt es hier also? Jedenfalls viel mehr als ich dachte.
Tiere in unserer Stadt – Insekten
Das sind viele Arten von Insekten, von den kleinen Krabbeltierchen bis zu Bienen, Hummeln, Wespen und Hornissennester hatte ich auch schon.
Tiere in unserer Stadt – Vögel
An das Vogelgezwitscher sind wir so gewohnt, dass man leicht vergisst, wie viele Wildtiere da ihren Lebensraum mit unserem teilen. Dieses Frühjahr hat sich ein Taubenpärchen in meinem Garten eingenistet. Die sind leider wenig melodisch. Dafür sorgen einige Amsel für musikalischen Ausgleich. In einem anderen Baum haben Meisen den Nistkasten belegt. Und dann ist da noch ein Paar Elstern, die ganz oben in einer Fichte ihr Nest gebaut haben. Diese Elstern fallen immer wieder durch ihre lauten Warnrufe auf. Die Elstern legen sich sogar mit den Katzen in unserer Gegend an. Dann postieren sie sich an 2 Seiten einer Katze und nehmen sie so richtig in die Zange. Zweimal habe ich schon gesehen, wie eine Katze, die so in die Zange genommen wurde, frustriert das Feld geräumt hat.
Tiere in der Stadt – Es wird immer wilder
Natürlich sind auch die Waschbären in unserem Städtchen schon heimisch geworden. Manchmal konkurrieren Sie sogar schon mit den Menschen um ihren Platz. So hatte sich eine Waschbär Familie in einem leerstehenden Haus unter dem Dach eingenistet, was den neuen menschlichen Bewohnern keine Freude bereitet hat.
Aber nicht nur in Kleinstädten sind Waschbären zu finden. Diese Spur habe ich im Mai 2014 mitten in Berlin entdeckt.
Am eindrucksvollsten aber war die Ringelnatter, die eines Tages die Kellertreppe heraufgeschlängelt kam. Sie war ca. 80 cm lang und vollgenährt. Wahrscheinlich hatte sie den Winter in einem Versteck in unserem Keller verbracht und suchte dann einen Weg nach draußen. Erstaunlich war, dass sie nicht von den Katzen vertrieben wurde, sondern vielleicht sogar an ihrem Futter mitgefressen hat.
Wer einmal genauer hinschaut, wird entdecken wie viele Tiere in unseren Städten leben. Viele haben ihre Scheu verloren und neue Überlebensstrategien entwickelt.
Wer noch mehr über Tiere in der Stadt wissen möchte, dem empfehle ich das Buch „Tiere in der Stadt“ von Bernhard Kegel.
Das Buch kann man bestellen: Tiere in der Stadt: Eine Naturgeschichte
Zurzeit lese ich ein weiteres Buch von Bernhard Kegel: Die Ameise als Tramp. Davon werde ich bald mehr berichten.