Am Sonntag endete die Buchmesse Frankfurt 2019. Dort war Nachhaltigkeit eines der großen Themen. Sowohl bei den Veranstaltungen als auch bei den Neuerscheinungen der Verlage wurde dem Thema Nachhaltigkeit viel Raum gegeben.
Darüber habe ich schon vor der Buchmesse berichtet:
Bücher aus Norwegen zu Nachhaltigkeit und Klimawandel: Hier.
Veranstaltungen zur Nachhaltigkeit auf der Buchmesse Frankfurt 2019: Hier.
Raum „Mensch und Natur“ und WWF auf der Buchmesse Frankfurt 2019: Hier.
Aber Nachhaltigkeit endet nicht mit dem Ende der Buchmesse. Daher habe ich mich gefragt:
Was bleibt? Wie nachhaltig war die Buchmesse Frankfurt 2019?
Nachhaltigkeit – Veranstaltungen der Buchmesse
Bei den Veranstaltungen zu den Themen Nachhaltigkeit, Klimawandel, Krise der Landwirtschaft haben sich viele Denkanstöße und Vernetzungen ergeben. Außerdem ist die Buchmesse eine kulturelle und internationale Plattform, die aktuelle Themen aktuell unserer Gesellschaft aufgreift. Damit hilft die Buchmesse dem Anliegen von z.B. Fridays for Future einen Raum zu geben.
Nachhaltigkeit – Verlag und Druckerei
Hier war ich sehr gespannt, ob die Verlage sich nur an das Themengebiet Nachhaltigkeit, Plastikmüll und Klimawandel anhängen. Oder, ob sie auch in ihrem eigenen Verhalten neue, nachhaltige Wege gehen.
Trotz meiner Skepsis wurde ich positiv überrascht. So habe ich z.B. bei den Empfängen der Verlage während der Buchmesse beobachtet, dass recyclingfähige Teller und Bestecke (z.B. Gabeln aus Holz) das Plastikgeschirr vergangener Jahr ersetzt haben. So hat der Tessloff Verlag, der gerade ein KLIMA-Buch in der WAS IST WAS-Reihe neu herausgebracht hat, bewusst auf Plastikgeschirr verzichtet.
Bei den neuen Büchern zu Nachhaltigkeit, Klimakrise und Müllvermeidung haben die Verlage auf eine nachhaltige Produktion geachtet. Meistens haben die Bücher sogar das „Cradle to Cradle“ (=von der Wiege zur Wiege) Zertifikat.
Apropos Cradle-to-Cradle: Besonders nachhaltig war der Auftritt der Österreichischen Druckerei Gugler. Dort wird nicht nur Cradle-to-Cradle gedruckt, der Stand war aus Holz mit Möbeln der Firma GRÜNE ERDE ausgestattet. Davon wünsche ich mir mehr.
Bei den Buchverpackungen hat sich einiges getan. Inzwischen sind viele Bücher ohne Plastikverpackung. Stattdessen haben sie eine Papierbanderolle oder einen kleinen Aufkleber, die die Buchseiten schützen. Wenn alle Verlage dies in der Zukunft umsetzen, werden die Berge von Plastikmüll um vieles reduziert werden.
Raum MENSCH UND NATUR
Gut besucht war der Raum „Mensch und Natur“ auf der Agora. Auch dieser Raum war nachhaltig eingerichtet. Hier wurde ich fündig, z.B. bei den Büchern
ZERO WASTE WEIHNACHTEN vom TOPP Verlag
und
EINFACH NACHHALTIG LEBEN vom EMF Verlag.
Diese beiden Titel sind meine Favoriten der Bücher, die im Bereich „Mensch und Natur“ ausgestellt wurden.
Nachhaltigkeit – Gastronomie auf der Buchmesse Frankfurt
Besonders anfällig für Müllberge sind die Stände mit Essen und Trinken auf der Agora der Buchmesse Frankfurt.
Meine Hoffnungen zur Frage: Wie nachhaltig war dir Buchmesse Frankfurt? hat hier dabei eine starken Dämpfer bekommen.
Zunächst merkt man, dass sich inzwischen einiges getan. Vor allem die Speisen waren bei den meisten Ständen auf Papptellern oder zumindest in Schalen aus recyclingfähigem Material.
Leider waren die Becher für Getränke an vielen Ständen aus transparentem Plastik. Da gibt es noch Handlungsbedarf. Ich hoffe, dass die Getränkestände zur Buchmesse 2020 Getränke in Pappbechern ausschenken werden.
Da sollte die Buchmesse Frankfurt und die Messe Frankfurt ihren Einfluss auf die Betreiber geltend machen.
Wie nachhaltig war die Buchmesse Frankfurt 2019 wirklich?
Diese Frage kann ich nur auf Basis meiner eigenen Beobachtungen beantworten.
Fazit:
Bei den Verlagen ist viel Bewegung in Richtung Nachhaltigkeit, sowohl beim Buchdruck als auch bei der Buchverpackung.
Auf der Buchmesse selbst wurde im Vergleich zu vergangenen Jahren auf Vermeidung von Plastikmüll geachtet, aber eben nur teilweise.
Leider konnte ich auch so einen Müllhaufen sehen.
Mülltrennung gibt es auf der Messe nicht. Jedenfalls habe ich nur gemischte Müllsammlung gesehen.
Werbegeschenke sind auf der Buchmesse meist Drucksachen (Leseproben, Postkarten, Lesezeichen…), also relativ umweltfreundlich. Aber leider gibt es Ausreißer. So verteilte eine Firma (Vergessen welche das war.) ein Plastikbuch in der Aufmachung wie ein Badebuch für Babies und dann noch in einer Plastikverpackung. Das sollte Werbung sein, die sich an Erwachsene richtete. Mehr daneben liegen kann man nicht.
Wir Ihr seht, gibt es noch viel zu verändern, bis die Buchmesse nachhaltig sein wird.
Aber positive Veränderungen waren deutlich. Das macht Hoffnung.