Im Novem­ber 2021 haben wir die­se Rund­wan­de­rung Tene­rif­fa im Nor­den unter­nom­men. Die Wan­de­rung ist in einem hal­ben Tag zu bewäl­ti­gen und führt (meist) auf fes­ten Wegen – naja, bis auf ein paar klei­ne Schi­ka­nen. Auf die­ser Wan­de­rung waren wir ganz für uns, eine ande­ren Tourist*innen unterwegs.

Die Rund­wan­de­rung soll­te man wegen der spek­ta­ku­lä­ren Aus­sich­ten bei mög­lichst kla­rem Wet­ter machen. Das Acen­te­jo bei La Oro­ta­va ist eine geneig­te Flä­che, die von den Ber­gen bis zur Mee­res­küs­te hin­ab­reicht mit einem Höhen­un­ter­schied von bis zu 1.500 m. Die Regi­on ist wegen ihres furcht­ba­ren Bodens und der guten Was­ser­ver­sor­gung bis heu­te land­wirt­schaft­lich genutzt. Immer wie­der ist die Land­schaft von Baran­cos durch­zo­gen, die Bäche von den Ber­gen kom­mend tief in die Land­schaft gegra­ben haben.

Die Geschich­te von Tene­rif­fa beim Wan­dern entdecken

Aber die Wan­de­rung im Nor­den von Tene­rif­fa ist nicht nur land­schaft­lich inter­es­sant. Hier befin­den wir uns auch in einer für Tene­rif­fa his­to­risch bedeut­sa­men Gegend. Der Ort La Mat­an­za, heißt auf Deutsch „das Gemet­zel“ und geht zurück auf die Schlacht 1494. Die­se gro­ße Schlacht gewan­nen die Guan­chen, Urein­woh­nern Tene­rif­fas, gegen die Spa­ni­er. Nur 2 Jah­re spä­ter wur­den die Guan­chen eben­falls im Acen­te­jo besiegt. Davon zeugt noch heu­te der Orts­na­me La Vic­to­ria de Acentejo.

Rund­wan­de­rung Tene­rif­fa von La Matanza

Stre­cke: ca. 7,8 km.

Geh­zeit: ca. 2 bis 2,5 Stunden

Höhen­un­ter­schied: ca. 310 m

Mit dem Auto fah­ren wir nach La Mat­an­za. Wie oft auf Tene­rif­fa sind die Park­mög­lich­kei­ten begrenzt. Aber in La Mat­an­za haben wir Glück und fin­den einen Platz an der Stra­ße durch die Alt­stadt, der Cal­le Real. An der Stra­ße liegt auch die sehens­wer­te Kir­che des Ortes mit dem schön gestal­te­ten Vor­platz. Da möch­te man am liebs­ten schon den ers­ten Stopp ein­le­gen. Wei­ter geht es noch ein Stück die Stra­ße ent­lang. Wo die Stra­ße sich gabelt, geht es rechts wei­ter auf der Cal­le Real, bis die­se endet und von rechts oben die Cal­le Cana­les kommt. Also geht es rechts ab, denn wir müs­sen immer wei­ter bergauf.

Nach kur­zer Stre­cke kommt die nächs­te Gabe­lung und wir hal­ten uns links (Cal­le Cemen­te­rio). Die­se Stra­ße ist sehr ruhig. Es geht steil berg­auf, vor­bei am Fried­hof lin­ker­hand. Dann kommt auf der rech­ten Sei­te eine Rei­he Rei­hen­häu­ser. Hier ist dem Bau­herrn wohl das Geld aus­ge­gan­gen, denn die Häu­ser ste­hen unvoll­endet da. Kurz danach bie­gen wir nach rechts in die Cal­le Rea­le Oro­ta­va. Noch vor der nächs­ten Stra­ßen­kreu­zung kommt rechts ein Feld­weg. Das ist unser gesuch­ter Wan­der­weg. Hier gibt es sogar ein Wanderzeichen.

Tene­rif­fa Nord Rund­wan­de­rung durch Wein­ber­ge und Schluchten

Auf die­sem Weg geht es vor­bei an Fel­dern und Wein­ber­gen. Und wir haben Glück und kön­nen bei kla­rem, son­ni­gem Wet­ter bis zum Tei­de bli­cken. Wir nähern uns dem Bar­ran­co Cabre­ra. Der ist schon ziem­lich spek­ta­ku­lär. Am Anfang noch recht klein, kön­nen wir zwi­schen Büschen und Bäu­men immer tie­fer in den Bar­ran­co hin­un­ter­schau­en. Aus dem Weg ist ein Pfad gewor­den, teils gut begeh­bar zwi­schen Fel­dern. Aber stel­len­wei­se ist der Pfad kaum noch began­gen und fast zugewachsen.

Und dann wird es noch aben­teu­er­lich. Denn der Pfad geht nicht mehr am Ran­de der Schlucht wei­ter son­dern auf einem alten Was­ser­ka­nal innen an der fel­si­gen Wand ent­lang. An der einen Sei­te geht die Fels­wand steil hoch, an der ande­ren bli­cken wir direkt hin­ab auf den Grund der Schlucht. Der Pfad wird immer schmä­ler und wir sehen vor uns eine alte Was­ser­brü­cke – eigent­lich ein altes Rohr. Das ist alles ande­re als ver­trau­en­er­we­ckend und wir beschlie­ßen umzu­keh­ren und einen ande­ren Weg zu suchen. Den­noch war es ein beein­dru­cken­der Abste­cher in den Bar­ran­co, den wir nicht ver­ges­sen werden.

Also gehen wir einen Feld­rand ent­lang zur nächs­ten Stra­ße und dort nach links wei­ter bergauf.

Im Grun­de kann man sich auf die­sem Teil der Wan­de­rung nicht ver­lau­fen, wenn man sich immer berg­auf hält.

Auf der Stra­ße geht es neben dem Bar­ran­co ent­lang bis zu einem klei­nen Ort (El Pirul). Hier haben wir den höchs­ten Punkt unse­rer Rund­wan­de­rung erreicht.

Rund­wan­de­rung auf dem Acen­te­jo – Tene­rif­fa Nord

Von El Pirul geht es fast nur noch berg­ab zu unse­rem Aus­gangs­punkt La Matanza.

Also bie­gen wir am Ort­ein­gang rechts ab und fol­gen der Stra­ße, die sehr wenig befah­ren ist. Es geht vor­bei an Wein­ber­gen, Fel­dern und klei­nen Häu­sern mit teils sehr hüb­schen Gärten.

An einer Stel­le kreuzt die Stra­ße einen klei­nen Bar­ran­co. Hier ist alles mit blau leuch­ten­den Pupur­prunk­win­den, die man häu­fig auf Tene­rif­fa fin­det. Aber an die­ser Stel­le sind sie meter­hoch die Bäu­me hin­auf­ge­wach­sen und bil­den eine herr­li­che Blütenpracht.

Wei­ter geht es durch das Ört­chen El Reven­ton. Dann nach einer Links­kur­ve der Stra­ße bie­gen wir rechts ab und an der nächs­ten Kreu­zung gleich nach links. Nach einem klei­nen Weg­stück errei­chen wir den hüb­schen Rast­platz von Los Nate­ros schat­ten­spen­den­den Bäu­men, Bän­ken und einem Brunnen.

Unse­re Stra­ße führt wei­ter an einem gro­ßen Was­ser­re­ser­voir und einem Hügel (Mon­ta­na de San Anto­nio) ent­lang. Dahin­ter bie­gen wir nach rechts ab und dann wie­der nach rechts. Hier ver­las­sen wir die Stra­ße auf einen Feld­weg. Die­ser führt nach einer Wei­le wie­der auf eine Stra­ße (Cal­le la Res­ba­la), der wir nach links und berg­ab fol­gen. An der nächs­ten Gabe­lung hal­ten wir uns rechts und fol­gen der Stra­ße in eini­gen Win­dun­gen ohne abzu­bie­gen. Schließ­lich kommt eine Gabe­lung und natür­lich geht es wei­ter berg­ab und nach links. Dann die nächs­te Abzwei­gung rechts in eine recht neu ange­leg­te Stra­ße. Hier sieht es so aus, als ob ein neu­es Bau­ge­biet geplant war. Es ist schon „erschlos­sen“. Nur die Bau­her­ren sind wohl ausgeblieben.

Am Ende der Stra­ße wen­den wir uns noch ein­mal berg­ab und lan­den dann wie­der auf der Cal­le Real durch die Alt­stadt von La Matanza.

Eine inter­es­san­te und erhol­sa­me Wan­de­rung liegt hin­ter uns.

 

Die GPX Daten für die­se Tene­rif­fa Rund­wan­de­rung fin­dest du mit die­sem Link: Rou­te Wan­de­rung Tene­rif­fa La Matanza

Die­se Rund­wan­de­rung Tene­rif­fa Nord hat uns beson­ders gefal­len wegen:

  • abwechs­lungs­rei­che Landschaft,
  • meist fes­te Wege und den­noch ruhig,
  • his­to­risch interessant,
  • aben­teu­er­lich im Bar­ran­co auf dem alten Was­ser­weg mit Blick auf die Brücke,
  • meh­re­re schö­ne Rastmöglickkeiten,
  • immer wie­der fan­tas­ti­sche Aus­sich­ten auf La Oro­ta­va, den Tei­de und das Meer.

 

Hin­weis: Auf die­ser Wan­de­rung hat­ten wir kei­ne Ein­kehr­mög­lich­keit zumin­dest kei­ne, die geöff­net war, daher vor allem Trink­was­ser nach Bedarf mit­neh­men.

Bit­te lesen Sie auch unse­re Hin­wei­se zu den beschrie­be­nen Wan­de­run­gen.