• Bei dieser Wanderung erleben wir gleich 2 der schönsten Hütten in den Wandergebieten rund um Lienz.
  • Wanderroute von der Dolomitenhütte in den Lienzer  Dolomiten zur Karlsbader Hütte.
  • Höhenunterschied: ca. 640 m.
  • Gehzeit: ca. 4,5 Stunden (Hin- und Rückweg).
  • Einkehrmöglichkeit.

Die Wanderung führt uns ins hoch in die Lienzer Dolomiten. Die Karlsbader Hütte (2261 m) ist ein attraktives Wanderziel, hat viel zu bieten. Sie ist auch für Familien gut zu erreichen und für Bergwanderer der ideale Ausgangspunkt für verschiedene Klettertouren. Die Karlsbader Hütte ist sehr gut zu erreichen und so sind bei gutem Wetter entsprechend viele Wanderer auf dieser Tour unterwegs.

Dies ist unsere zweite Wanderung zur Karlsbader Hütte. Vor ein paar Jahren kamen wir beim Aufstieg in Wolken und Nieselregen. Da wurde es bei der Hütte ungemütlich kalt, die Bergspitzen waren in Wolken gehüllt und Sicht gab es auch keine. Nach einem Aufwärmen in der Hütte kam auf unseren Abstieg auch noch ein Gewitter auf. So schnell wie ich damals ist bestimmt noch niemand diesen Weg hinunter gesaust.

Darum haben wir uns diesmal bei guter Wettervorhersage erneut auf den Weg gemacht, um die Karlsbader Hütte und ihre Umgebung so richtig zu genießen.

Start: Dolomitenhütte in den Lienzer Dolomiten

lienzer dolomiten Dolomitenhütte

Der Startpunkt unserer Wanderung ist gut mit dem Auto zu erreichen. Von Tristach bei Lienz führt eine asphaltierte Straße zum Parkplatz bei der Dolomitenhütte. Das letzte Stück vom Kreithof (1047 m) aus ist mautpflichtig. Wer möchte, kann auch am Kreithof parken und in ca. 1 Stunde über einen Wanderweg durch die Almwiesen zur Dolomitenhütte wandern. Wir sind diese Strecke schon gewandert und haben unterwegs viele Alpenwiesenblumen entdeckt. Allerdings sollte man wasserfeste Schuhe tragen, denn die Wiesen sind an einigen Stellen nass und matschig, denn es geht durch Kuhweiden.

Diesmal fahren wir direkt zum Parkplatz an der Dolomitenhütte. Die Dolomitenhütte (1616 m) ist auf eine Felswand gebaut. Von der Panoramaterrasse hat man Sicht auf die umliegenden Berge. Man kann auch hinunter „in den Abgrund“ schauen. Unterhalb der Dolomitenhütte befindet sich ein Übungsklettersteig. Die Hütte selbst ist ein Schmuckstück mit einem Dach aus Lärchenschindeln, den Gastraum heizt ein Kamin an kalten Tagen. Wir reißen uns aber schnell los, nicht ohne uns vorzunehmen auf dem Rückweg einen Kaffee auf der Terrasse zu trinken.

Zur Karlsbader Hütte haben Wanderer die Wahl zwischen drei Wegen:

  • der Rudl-Eller-Weg, ein anspruchsvoller und längerer Weg nur für geübte Kletterer,
  • der Egerländerweg, ein Wanderweg, steil ansteigend,
  • der geschotterte Fahrweg.

Der Rudl-Eller-Weg biegt schon kurz hinter der Dolomitenhütte ab. Da wir keine Kletterer sind, haben wir diesen Weg nicht ausprobiert.

Das erste Wegstück bis zur Instein-Kapelle verlaufen Wanderweg und Fahrweg noch zusammen. An dem ersten halben Kilometer hinter der Dolomitenhütte lohnt es sich aufmerksam in die Wiesen zwischen den Bäumen zu schauen. Hier habe ich schon den einige Male den Türkenbund entdeckt, eine wilde Lilienart, die unter Naturschutz steht.

Später teilt sich der Weg auf. Manche gehen den Fahrweg entlang, andere steigen den Wanderweg hinauf. An diesem Schönwettertag sind ganze Gruppen von Wanderern unterwegs. Wir wählen den steileren Wanderweg in der Hoffnung, dass hier nicht so viele Wanderer unterwegs sind. Der Weg ist gut ausgeschildert, außerdem geht es immer entlang dem Laserzbachtal. Das letzte Wegstück steigen wir neben und teilweise direkt in dem trockenen Bachbett hinauf.

bergmohn dolomiten

Am Rande des Bachbettes kann man den gelben Bergmohn sehen. Diese Blume ist ganz erstaunlich. Sie wächst direkt zwischen dem Felsgestein heraus und kommt scheinbar ohne Erde aus. Der gelbe Mohn der Alpen bildet besondere Wurzeln und trägt so zum Halt der Felssteine bei. Auf dem Wanderweg zur Karlsbader Hütte beim Übergang von Wald zur Baumgrenze kann man noch spät im Sommer die letzten Alpenrosen blühen sehen. Ich habe bei Wanderungen in den Bergen immer einen kleinen Pflanzenführer dabei und konnte schon viele seltene Pflanzen identifizieren.

Bei der Sommerhitze kommen wir so richtig ins Schwitzen. Zum Glück ist dies nicht unsere erste Bergtour in dieser Saison und wir sind schon etwas trainiert.

An der Karlsbader Hütte

lienzer dolomiten osttirol

Endlich angekommen gehen wir zuerst an den Laserzsee. Den See sieht man erst, wenn man schon an der Karlsbader Hütte ist. Wer noch Energie hat, kann den See auch umrunden, muss dazu an einer Uferseite allerdings ein Stück mit Stahlseil gesichert überwinden. Uns reicht es, ein Stück auf einem der vielen Pfade hier am See entlang zu gehen und in der Sonne die Ruhe dieses Ortes zu genießen.

lienzer dolomiten

Ich mache noch einen kleinen Abstecher zur Vilserjochhütte mit einem schönen Blick auf den Laserzsee und die Karlsbader Hütte. Die Vilserjochhütte war einer der Drehorte für den Film „Der Meineidbauer„. Auch hier gibt es schöne und seltene Alpenblumen zu sehen, wie die Berganemone.

berganemone dolomiten

Bei unserem ersten Besuch der Karlsbader Hütte sind wir schleunigst in die Gaststube gehuscht und waren froh uns Aufzuwärmen. Es waren auch kaum Wanderer dort und niemand wollte sich draußen aufhalten. Dies Mal sitzen wir bei Sonne auf der Panoramaterrasse und sind froh, dass wir noch einen guten Platz bekommen. Bei der Sommerhitze sind ein paar Mutige sogar in den See gesprungen, aber weit geschwommen sind sie nicht.

Nach einer Stärkung geht es denselben Weg wieder hinunter. Bergab geht es natürlich schneller. Auf dem Rückweg machen wir noch einen Halt an der Instein Kapelle und sehen uns die Gedenktafeln an. Immer wieder stößt man beim Wandern auf solche Gedenktafeln, die an verunglückte Wanderer erinnern. Manchmal sind es viele, wie an dieser Kapelle, manchmal auch einzelne an einem Steig. Da wird mir dann wieder bewusst, wie schnell in den Bergen ein Unfall geschehen kann. Bergwandern und besonders Bergsteigen erfordert Umsicht und Aufmerksamkeit und selbst für erfahrene Bergsteiger ist stets ein Risiko dabei. Ich habe inzwischen zu meiner Grundausrüstung im Rucksack ein Erste-Hilfe-Set hinzugefügt. Gut, wenn man’s nicht braucht, besser, wenn man’s dabeihat.

Meine Empfehlung für diese Wanderung:

  • Wanderstöcke mitnehmen,
  • Warme Jacke einpacken,
  • Der Fahrweg ist familiengeeignet,
  • Bei sonnigem Wetter ein Traum.

Viele Grüße,

moonbird

Bevor Sie sich auf den Weg machen, lesen Sie bitte die „Hinweise zu den beschriebenen Wanderungen“.