hohe tauern neualpseeVom Zettersfeld bei Lienz zum Neualpsee wandert man in die Kernzone des Naturpark Hohe Tauern.

Strecke: Bergstation Zettersfeldbahn – Steinermandl Hütte – Neualpsee.

Gehzeit: ca. 5 Stunden inkl. Rückweg.

Höhenunterschied: ca. 620 m.

Einkehrmöglichkeit.

Dies ist eine reizvolle Wanderung durch Alpenwiesen und von der Eiszeit geformte Felslandschaft. Unsere Route ist auch für Familien geeignet.

Von der Bergstation Zettersfeld zur Steinermandl Hütte

zettersfeld lienzZunächst bringt uns die Zettersfeld Bergbahn von 725 m auf 1.812 m Höhe. Nach einem Regentag gestern steigen nun überall Wolken auf, aber es ist ein regenfreier Tag angesagt und wir hoffen, dass die Sonne sich noch durchsetzen wird. Von der Bergstation Zettersfeld folgen wir dem Hinweisschild nach links in Richtung Steinermandl. Wir wandern gemütlich auf dem Fahrweg, der aber gar nicht befahren ist, denn nur Versorgungsfahrzeuge sind hier zugelassen. Der Weg verläuft durch Almwiesen mit Blumen in allen Farben. Nach einiger Zeit sehen wir gelbes Arnika, violettes Knabenkraut (Orchideen), roten Klee, blaue Glockenblumen und … Sogar etwas Wiesenenzian entdecke ich am Wegesrand. Es geht stetig bergauf, mal mehr mal weniger steil. Wir durchqueren einige Wildgatter und kommen vorbei an grasenden Pferden und Kühen. An einigen Stellen hören wir die Warnpfiffe der Murmeltiere, aber leider sehen wir keines. Das Zettersfeld ist dafür bekannt, dass man hier gut Murmeltiere beobachten kann. Und bei früheren Wanderungen haben wir sie auch schon hier gesehen. Heute haben wir kein Glück mit den Murmeltieren. Vielleicht ist es ihnen zu bewölkt.

Nach ca. 1,5 Stunden und 400 m Anstieg erreichen wir die Steinermandl Hütte. Hier gönnen wir uns eine Pause und einen leckeren Kaffee. Die Hütte hat eine Terrasse mit vielen Plätzen und einer spektakulären Bergsicht – bei gutem Wetter. Wir haben aber einen Wolkentag erwischt und nehmen drinnen Platz, wo es wärmer ist.

Zum Neualpsee im Naturpark Hohe Tauern

lienz zettersfeldWeiter geht es auf dem Wanderweg 913 in Richtung Neualpsee. Verlaufen kann man sich hier nicht, denn es sind alle paar Meter Wegweiser aufgestellt. Es führen zwei Routen zum Neualpsee. Die südliche soll schwieriger sein und nur mit Bergerfahrung empfohlen. Wir entscheiden uns für die einfachere Nordroute, zumal die Südroute viel wolkenverhangener aussieht. Eine kluge Entscheidung wie sich später herausstellte. Wir befinden uns nun im Gebiet der Schobergruppe, die wiederrum zum Nationalpark Hohe Tauern gehört.

Der Wanderweg ist gut angelegt und teilt sich nach einer Weile. Wir gehen nach rechts auf den Weg Nr. 34. Der Weg führt uns vorbei am Goisele in immer felsigere Regionen. An einer steilen Stelle sind mit Holzbohlen Stufen angelegt. Alles ist sehr gut zu bewältigen und es begegnen uns Wanderer jeden Alters. Die Jüngsten können noch nicht laufen und werden getragen.

Die Landschaft ist selbst an einem Tag mit wenigen Sonnenminuten spektakulär. Ein Schild weist uns daraufhin, dass wir in das Kerngebiet des Naturpark Hohe Tauern wandern. Die Landschaft hier ist von der Eiszeit geprägt und felsig, wild mit viel Geröll. Hier über 2.000 m Höhe wachsen viele Alpenblumen.

Nach ca. 1 Stunde Wanderung erreichen wir den Neualpsee. Eigentlich sind es zwei Seen. Wir sparen uns aber die Umrundung, denn inzwischen bläst ein kalter Wind. Die Temperatur sinkt und obwohl wir alles anziehen, was wir dabei haben, ist uns immer noch kalt. Daher fällt unsere Pause recht kurz aus. Aber der Himmel meint es trotzdem gut mit uns und gönnt uns ein paar Sonnenstrahlen auf dem See und einen Blick auf die Berge.

neualpsee hohe tauern

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

blick zum debanttal

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir nehmen denselben Rückweg und sind begeistert von der wilden Felsen- und Gerölllandschaft. Wie üblich geht es zurück etwas schneller, nämlich weitgehend bergab. Als wir in die Nähe der Steinermandl Hütte kommen, wird es auch wieder wärmer und sonniger. Schnell sind die Jacken wieder ausgezogen und im Rucksack verpackt. Es bietet sich sogar eine herrliche Bergsicht nach Süden über das Drautal, die Lienzer Dolomiten und in der Ferne noch die Dolomiten. Da sind Wolken und Kälte schnell vergessen. Über die Almwiesen wandern wir zur Bergstation und die Zettersfeldbahn bringt uns zurück nach Lienz.

Meine Empfehlung für diese Wanderung:

  • Wanderstöcke mitnehmen,
  • Warme Jacke einpacken,
  • Die Route 34 ist familiengeeignet,
  • Früh genug losgehen, damit noch Zeit ist für den Rundweg um die Neualpseen,
  • Nicht am Wochenende, hier ist auch an Wochentagen genug los.

Viele Grüße aus den Bergen,

moonbird

Deutscher Enzian auch Deutscher Kranzenzian (Gentianella germanica)

Deutscher Enzian auch Deutscher Kranzenzian (Gentianella germanica)

Bevor Sie sich auf den Weg machen, lesen Sie bitte die „Hinweise zu den beschriebenen Wanderungen“.