Wer Paris abseits der touristischen Wege erleben möchte, dem empfehle ich einen Abstecher zu diesen beiden kleinen Parks. Beide berühmte Gärten in Paris befinden sich im Stadtzentrum und ein Besuch lässt sich leicht mit den „Must-sees“ verbinden.
Diese beiden Parks sind zwar recht klein, aber beide lieben im Stadtzentrum. Ein spontaner oder geplanter Besuch dort lässt sich gut zwischen den Besichtigungen machen. Dazu findet man hier Ruhe und Entspannung für den Kopf und die Füße.
Der Place des Vosges und der Square Renè Viviani sind beide historische Orte. Wenn du dir etwas Zeit nimmst für die Hinweistafeln, wirst du feststellen, wie diese kleinen Parks die Geschichte von Paris widerspiegeln.
Berühmte Gärten in Paris – Place des Vosges
Der Place des Vosges befindet sich im Marais-Viertel nahe der Rue Saint-Antoine.
Im Plan des Marias-Viertel sind eine Menge Gebäude mit dem Namen „Hotel“ eingezeichnet. Doch handelt es sich dabei nicht um Hotels für Touristen. „Hotel“ (korrekt geschrieben: Hôtel) ist der alte Begriff für z.B. private Paläste des französischen Adels. Nachdem im 17. Jahrhundert der Sonnenkönig Louis XIV seine Residenz nach Versailles verlegte, verlor das Marais-Viertel an Bedeutung. Viele der Wohnpaläste verfielen. In den 1960er Jahren unter der Regierung von Charles de Gaulle wurde das Viertel unter Denkmalschutz gestellt und die Gebäude restauriert. Heute ist es wieder eines der teuersten Wohnviertel in Paris. Kein Wunder, denn es ist angenehm durch die verkehrsberuhigten Seitenstraßen zu schlendern. Hier findet man kleine Geschäfte und Cafés. Das Viertel hat insgesamt eine entspannte Atmosphäre.
Der Place des Vosges ist der älteste der großen Plätze von Paris. Wir haben ihn durch einen Gang vom Hotel de Sully erreicht. Das Hotel de Sully liegt an der Rue Saint-Antoine zwischen Rue de Turenne und Rue de Brague.
Wir gehen also von der Rue Saint-Antoine in das Hotel de Sully. Dort kommen wir in den Innenhof des „Hotel“ mit kleinem Garten. In der rechten Ecke des Innenhofes liegt ein Gang, der direkt zum Place des Vosges führt. Zunächst kommen wir in die Arkaden rund um den Platz. Der quadratische Platz ist von alten Adelspalästen umgeben. Hier befanden sich auch die Stadtwohnungen des Königs. Der Platz wurde für Feste des Adels und Volkes angelegt. In einer Ecke des Platzes ist das Museum „Maison de Victor Hugo“.
In der Mitte des Platzes liegt heute ein Park. Die Anlage des Parks fügt sich ideal in die umgebenden Häuser. Er ist harmonisch gestaltet. Baumreihen stehen an allen vier Seiten. Der offene Bereich in der Mitte ist symmetrisch angelegt mit Rasenflächen, Wegen und Springbrunnen. Dadurch bietet der Park auf kleiner Fläche viel Abwechslung. Inmitten der quirligen Pariser Innenstadt kommt einem der Park wie eine Oase der Ruhe vor. Bei warmem Wetter sonnen sich Pariser auf dem Rasen oder entspannen auf einer der Bänke unter den Bäumen.
Berühmte Gärten in Paris – Square René Viviani
Der Park „Square René Viviani“ wird meist beschrieben als ein öffentlicher Platz an der Kirche Saint-Julien-le-Pauvre im 5. Arrondissement. Bei diesem Platz handelt es sich aber um einen Park. Er ist von einem Zaun, Büschen und Hecken umgeben. Innerhalb des Platzes stehen Bäume. In der Mitte blühen Rosenbögen um eine Statue herum. Je nach Wetter kann man sich auf Bänken in der Sonne oder unter schattenspendenden Bäumen erholen.
Er liegt nur wenige Schritte von Notre Dame entfernt. Wenn du die Brücke Pont au Double neben Notre Dame überquerst, kommt zunächst eine große Kreuzung. In der rechten Ecke gegenüber von der Brücke liegt der Square René Viviani. Kaum betritt man den Park, ist vom Trubel der Stadt nichts mehr zu spüren. Hier ist es ruhig, denn nur wenige Touristen verirren sich hierher. Noch dazu hat man von hier einen der besten Blicke auf Notre Dame – ideal für ein paar Fotos ohne Touristenmassen.
Die Geschichte des Square René Viviani
Wie andere berühmte Gärten in Paris ist auch dieser historisch sehr interessant. Der Square René Viviani liegt neben der Kirche Saint Julien le Pauvre. Der Vorgänger dieser Kirche wurde schon im 6. Jahrhundert schriftlich erwähnt. Nach Zerstörung der ersten Kirche durch die Normannen wurde im 12. Jahrhundert die heutige Kirche im romanischen Stil erbaut. Die ältesten Funde am Platz des heutigen Parks gehörten zu einem merowingischen Friedhof. Später befand sich hier ein Ableger des ehemaligen berühmten Hospital Hotel Dieu.
In dem Garten steht der älteste Baum von Paris. Es ist eine Robinie, die über 400 Jahre alt sein soll. Der Baum wurde im 1. Weltkrieg beschädigt und wird mit zwei Betonpfosten gestützt. Er ist aber noch lebendig und grünt und blüht jedes Jahr.
Nach den Menschenmengen vor und in Notre Dame ist ein Besuch in diesem kleinen Park eine Erholung.
Fazit:
Sicher gibt es größere berühmte Gärten in Paris. Aber meist bleibt für Gartenbesuche keine Zeit, weil es so viele bedeutende Gebäude, Museen und Galerien in Paris gibt. Daher finde ich diese beiden kleinen Parks, die auch noch zentral gelegen sind, etwas Besonderes. Sie verbinden Geschichte mit Park und Erholung.