Auf unserer Rundreise entlang der Küste von Devon und Cornwall haben wir neben einigen Wanderungen vor allem auf dem South West Costal Path auch einige Gärten besucht. Der Englands Südwesten hat einige berühmte englische Gärten zu bieten. Einer der bekanntesten ist „Lost Gardens of Heligan“ in der Nähe von St Austell und noch näher an dem Küstendorf Mevagissey. Wir hatten für die Südküste Cornwalls einen ausgiebigen Gartenbesuch eingeplant und mussten uns zwischen den Lost Gardens of Heligan und dem Eden Project entscheiden. Für beide war unsere Zeit leider zu kurz und uns beide Gärten in Sauseschritt anzusehen, danach stand uns nicht der Sinn. Ein Garten ist ein lebendiger Organismus und sollte in Ruhe erkundet werden.
Unsere Entscheidung für Heligan wurde schließlich von der Werbung beeinflusst, die für das Eden Project sehr reißerisch war und wir den Eindruck hatten, dass die Lost Gardens of Heligan der Landschaft mehr entsprechen würden. Da wir Eden Project nicht besichtigt haben, kann ich keinen Vergleich ziehen. Aber eines ist sicher, Heligan hat uns nicht enttäuscht und ich würde die Lost Gardens jederzeit wieder besuchen z.B. im Frühling oder Frühsommer.
Lost Gardens of Heligan – Ankommen und erste Schritte
Die Lost Gardens of Heligan sind gut zu finden. Man folgt von St Austell der B3273 nach Mevagissey. Von dort zeigen braune Schilder den Weg nach Heligan.
Der Parkplatz und Eingangsbereich der Lost Gardens machte auf uns eher den Eindruck einer Touristenattraktion, was Heligan auch ist, als eines Gartens. Dennoch kam kein Stress auf, da alles gut organisiert ist und das Personal war hilfsbereit und entspannt. Am Eingang erhielten wir einen Plan der Gärten, denn die Lost Gardens of Heligan sind tatsächlich mehrere Gärten oder eher Bereich. Also setzten wir uns zunächst auf eine der Bänke gleich hinter dem Eingang und studierten die Karte und Erklärungen. Wir hatten den Eindruck, dass wir es nie schafften würden und das alles anzusehen. Daher machten wir uns daran eine Vorauswahl zu treffen und uns einen guten Rundgang zusammenzustellen.
Später haben wir uns doch viel mehr als geplant angesehen. Die Fülle der Garten- und Pflanzbereich ist zwar enorm und dem Besucher tut sich immer wieder Neues auf, aber die Entfernungen sind nicht so groß, wie es den Anschein hat.
Lost Gardens of Heligan – So viel zu sehen
Die Lost Gardens of Heligan haben so viel zu bieten. Ursprünglich war Heligan ein Herrenhaus mit ausgedehntem Garten. Die Gärten dienten dem Vergnügen und der Versorgung der Familie. Im 20. Jahrhundert – vor allem durch die Zeit der Weltkriege – verfielen die Gärten und sie gerieten in Vergessenheit. 1990 entdeckte Tim Smit den Garten nach einem großen Sturm wieder und kurze Zeit später begann die Restaurierung. Hier geht’s zur Geschichte von Heligan.
Daher gibt es Bereiche für Nutzpflanzen, für Blumen, Rasen, Wiesen und Wald. Auch Nutztiere werden in Heligan gehalten, vor allem alte Tierarten. Überhaupt legt man in Heligian Wert darauf alte Arbeitsweisen anzuwenden und auf den Einsatz von Maschinen, wo es geht, zu verzichten. Sogar Wildtiere kann man in Heligan beobachten. Dafür gibt es eine richtige kleine Beobachtungsstation, die gleichzeitig eine gute Gelegenheit ist sich mal ein Weilchen hinzusetzen und in Ruhe zu schauen.
Lost Gardens of Heligan – Unsere Highlights
Die Gärten von Heligan haben so viele verschiedene Bereiche, dass sicherlich jeder Gartenliebhaber etwas für seine speziellen Interessen findet. Aber am besten ist es die Lost Gardens of Heligan mit offenen Sinnen und Interesse zu besichtigen, darin spazieren zu gehen. Auch empfiehlt es sich immer wieder anzuhalten. Dafür finden sich an vielen Stellen Bänke, wo man sich hinsetzen und die besondere Atmosphäre genießen kann.
Alles, was wir in Heligan gesehen haben, kann ich gar nicht aufzählen und versuche mich auf ein paar Highlights zu beschränken.
Natürlich war es ein besonders Erlebnis die „Mud Maid“, die ich schon von Fotos kannte, nun selbst zu sehen. Und auch der freundliche „Giant“ hat uns bezaubert. Wir begannen also unseren Rundgang durch die Lost Gardens of Heligan mit dem alten Wald und dem verlorenen Tal.
Unser nächstes Highlight war der Dschungel (the Jungle). Hierfür ist Heligan weltberühmt. Wenn man zwischen den riesigen Farnbäumen wandert, kommt man sich vor wie in lange vergangenen Zeiten. Auf dem ersten Wegstück durch den Dschungel war es sehr voll. Schließlich bildete sich eine Schlange von Leuten an der Hängebrücke. Vor allem ging es hier nicht weiter, weil jeder ein Foto von sich auf der Brücke machen wollte. Leichten Herzens verzichteten wir auf die Überquerung der Brücke und folgten dem Weg weiter hinab durch den Dschungel. Das erwies sich als gute Entscheidung, denn schon nach ein paar Schritten hatten wir den Weg und den Dschungel herum für uns.
Beeindruckt waren wir von den alten, hohen und verzweigten Rhododendron-Büschen. Eigentlich sind das schon fast Bäume. So etwas hatte ich vorher noch nicht gesehen. Es muss überwältigend sein, wenn man Heligan zur Blütezeit der Rhododendron-Büsche besucht.
Ein weiteres Schmuckstück ist der Springbrunnen-Garten. Von dort hat man einen Blick über die Landschaft bis zum Meer.
Natürlich haben wir auch den Nutzgarten, Melonenhof und den Blumengarten besichtigt. Diese wirken wegen der liebevoll restaurierten Gewächshäuser, Mauern und Wege sehr romantisch. In Heligan wird auf den Anbau vor allem alter Pflanzensorten Wert gelegt.
Das Besondere an den Lost Garden of Heligan ist, dass hier ein Jahrhunderte alter Garten wieder entdeckt und restauriert wurde. Entstanden ist ein Gartenparadies, in dem man sich erholen, erfreuen, etwas lernen oder einfach genießen kann.
Lost Gardens of Heligan – Romantik, Erholung und uraltes Gartenwissen
- Für Gartenliebhaber unumgänglich
- Eine Entdeckungsreise für die ganze Familie
- Erholen und Spazierengehen in verschiedenster Umgebung
- Romantisch schön, abenteuerlicher Dschungel, offene blühende Wiesen
- Tiere und Farmleben
- Cafe, Restaurant und Picknickbereiche