Sightseeing in London kann bei aller Begeisterung anstrengend werden. Wie erholsam ist da ein Spaziergang im St. James’s Park. Diese grüne Oase liegt im Herzen von London. Der Park hat eine besondere Atmosphäre und wirkt beruhigend im Trubel der Großstadt. Während in anderen Parks die Freizeitbeschäftigung im Vordergrund steht, gibt es im St. James’s Park stille Ecken, eine Seebrücke und eine beeindruckende Vielfalt an Wasservögeln. Vielleicht ist es dieser Eindruck von Natur, der uns als Besucher so entspannt und erfrischt.
Der Park liegt im Stadtzentrum, der City of Westminster, zwischen Downing Street und Buckingham Palace. Er gilt als einer der schönsten Parks von London. Außerdem ist er der älteste königliche Park in London.
Der Park hat eine Fläche von 36 Hektar mit Blumenbeeten, alten Bäumen und einem See mit zwei Inseln (Duck Island und West Island). Von der Brücke über den See sieht man in eine Richtung das Riesenrad – London Eye –und hat in die andere Richtung den Blick auf Buckingham Palace.
St. James’s Park in London – Pflanzen und Wasservögel
Durch das Zentrum von London zieht sich ein langer Grünstreifen. Hier gehen mehrere Parks ineinander über (St. James’s Park, Green Park, Hyde Park, Kensington Gardens). Der St. James’s Park ist das östliche Ende dieses grünen Streifens.
Jeder dieser Parks hat seinen eigenen Charakter. Der St. James’s Park ist sehr gut gepflegt und hat dabei einen natürlichen Charakter. Bunte Blumenbeete, große alte Bäume und Rasenflächen bilden ein harmonisches Miteinander. Die Mitte des Parks bildet ein langgezogener See, in dem viele verschiedene Arten von Wasservögeln leben.
Schon vor unserer Reise nach London hatte ich davon gehört. Doch die Vielfalt an Vogelarten in diesem Park hat mich überrascht und beeindruckt. Das habe ich noch in keinem Park gefunden. Ca. 15 verschiedene Arten von Wasservögeln haben hier ihre Heimat. Darunter sind verschiedene Enten- und Gänsearten, Haubentaucher und sogar Pelikane.
Tafeln am Wegesrand erklären die Tiere im Park.
Natürlich gibt es auch viele Eichhörnchen, wie in vielen englischen Parks. In London sind sie sehr zahm und manche lassen sich von den Spaziergängern aus der Hand füttern.
St. James’s Park in London – Geschichte des Parks
Früher war das Gelände des heutigen Parks feuchtes Wiesenland, das von Farmern genutzt wurde. Im 13. Jahrhundert stand dort ein Leprahospital, St. James Hospital, dem Namensgeber des Parks. 1532 kaufte Henry VIII das Land des heutigen Parks. Zu dieser Zeit war die Jagd der Lieblingssport der Monarchen. Daher ließ er einen Zaun darum errichten und machte daraus einen Park mit Rehen.
In der folgenden Zeit veränderten verschiedene Könige den Park nach ihren Wünschen. James I (1603) ließ das Gelände trockenlegen und einen Landschaftspark anlegen. Schon damals gab es einen See mit vielen Enten, die regelmäßig in der Küche des Königs endeten. Außerdem hatte James I ein Faible für exotische Tiere. So ließ der im Park exotische Vögel, Kamele, Krokodile und sogar einen Elefanten halten.
Unter Charles II (1660) wurde der Park umgestaltet in einem formalistischen Stil nach französischem Vorbild. Charles II öffnete den Park für die Öffentlichkeit. In seiner Regierungszeit zogen die ersten Pelikane als Geschenk des russischen Botschafters in den Park ein. Bis heute beheimatet der Park Pelikane.
Die nächste große Veränderung des Parks wurde in den 1820er Jahren vorgenommen. Von dem formalistischen Stil wurde St.James’s Park in einen naturalistischen Park umgestaltet mit einen natürlich anmutenden See, Büschen und sich windenden Wegen.
Bis heute hat der Park dieses natürliche Aussehen behalten.
St. James’s Park – Grüne Oase in London
Übrigens, kann es gut sein, dass Sie St. James’s Park schon einmal gesehen haben. Viele Filmszenen wurden hier gedreht. 1996 in 101 Dalmatiner (mit Glen Close) sind Anita (Joely Richardson) and Roger (Jeff Daniels) in den See im Park gefallen, bevor sie ein Paar wurden.
Mein Tipp – nehmen Sie etwas Zeit für einen Spaziergang durch den Park, z.B. auf dem Weg zu Buckingham Palace. Da der Park von mehreren Palästen eingerahmt ist, lässt sich das gut mit dem „königlichen“ Sightseeing verbinden.