Urweltmammutbaum – Metasequoia glyptostroboides, Blick nach oben in die Krone (Sequoiadendron giganteum)

Mammutbaum, Blick nach oben in die Krone (Sequoiadendron giganteum)

Nach dem Bergmammutbaum (Sequoiadendron giganteum) habe ich nun auch einige Exemplare des Urweltmammutbaum in einem Park gefunden. Bisher waren mir diese Bäume nicht besonders aufgefallen, obwohl sie schon in vielen Parks angepflanzt werden.

 

 

Der Urweltmammutbaum – Aussehen und Besonderheiten

Urweltmammutbäume wachsen kegelförmig, sie werden bis zu 30 m hoch. Mit zunehmendem Alter kann die Krone auch eine rundere Form annehmen (solche habe ich bisher noch nicht gesehen). Wie alt Urweltmammutbäume werden können, lässt sich noch nicht sicher sagen. Der Urweltmammutbaum ist kleiner als die anderen Mammutbaumarten und verliert im Winter seine Nadeln, während die anderen Arten immergrün sind.

 

Urweltmammutbaum – Metasequoia glyptostroboides im Frühjahr

Urweltmammutbaum im Frühjahr

Urweltmammutbaum – Metasequoia glyptostroboides im Winter

Urweltmammutbaum im Winter 

 

 

 

 

 

 

 

 

Typisch für den Urweltmammutbaum sind auch die Einbuchtungen am unteren Teil des Baumstammes.

Urweltmammutbaum – Metasequoia glyptostroboides, Einbuchtungen im Stamm

Einbuchtungen im Stamm

Wenn der Urweltmammutbaum im Winter seine Nadeln abwirft, dann werden nicht nur einzelne Nadeln, sondern auch die Zweigspitzen abgeworfen. An den Zweigspitzen am Boden, der Baumform und den Einbuchtungen am Stamm kann man sie auch im Winter gut erkennen.

 

Mammutbaumarten – Baumriesen mit langer Geschichte

Zweig des Urweltmammutbaum – Metasequoia glyptostroboides

Zweig des Urweltmammutbaums

Mammutbaumarten waren in der Tertiärzeit (Beginn vor 65 Mio. Jahren bis zu ca. 2,6 Mio. Jahren) weit verbreitet und in Europa gab es verschiedene Mammutbaumarten. Das zeigen Fossilienfunde. In der letzten Eiszeit sind sie wie viele andere Tier- und Pflanzenarten aus Europa verschwunden. Nicht so in Amerika. Die Gebirgszüge auf dem amerikanischen Kontinent verlaufen in Nord-Süd-Richtung und die Wälder dort konnten sich vor den vorrückenden Eiszeitgletschern nach Süden zurückziehen und so überleben. In Europa wurde Ihnen dieser Weg abgeschnitten durch die Gebirge, die in Ost-West-Richtung verlaufen. Das führte dazu, dass die Mammutbäume nach der Eiszeit in Europa ausgestorben waren. Sie wurden aber vom Menschen wieder verbreitet.

Der Urweltmammutbaum – Wiederentdeckt in China

 

Blüten und Frucht des Urweltmammutbaum – Metasequoia glyptostroboides im Winter

Blüten und Frucht des Urweltmammutbaumes im Winter

Der Urweltmammutbaum wurde 1941 von einem japanischen Wissenschaftler erstmals als Fossilienfund entdeckt. Kurze Zeit später fanden Botaniker in China in den Provinzen Sichuan und Hubei einige lebende Exemplare dieser Mammutbaumart. In den folgenden Jahren wurden stetig Samen gesammelt und neue Bäume herangezogen. In China ist der Urweltmammutbaum ein wichtiger Waldbaum geworden, er säumt Straßen und wird in Gärten angepflanzt. Auch in Europa und Nordamerika ist er inzwischen bekannt geworden und in vielen Parks zu finden. Es ist ein Glücksfall, dass der Urweltmammutbaum heute wieder bei uns wächst.

Mammutbaumwald

Einige Ansätze für Mammutbaumwälder gibt es schon, z.B. die Anpflanzungen in der Stuttgarter Wilhelma und dem Exotenwald Weinheim.

Vielleicht wird es in Zukunft auch in Europa einmal wieder Wälder von Mammutbäumen geben und künftige Generationen könnten dort spazieren gehen. Das erinnert mich an ein altes Indianersprichwort: „Wir haben die Erde nicht von unseren Eltern geerbt, sondern von unseren Kindern geliehen.Wie schön wäre es ihnen diese Erde mit einigen schönen Mammutbaumwäldern zu übergeben.