Ginkgo Baum

Schmal und hochgewachsen sind viele Ginkgo Bäume.

 

Ginkgo Bäume (Ginkgo biloba) sind in den letzten Jahren immer bekannter und beliebter geworden – in Gärten, Parks und an Straßen. Meist handelt es sich um junge Bäume, die noch die typisch schlanke, gerade Form haben. Sie werden auch Fächerbaum und Mädchenhaarbaum genannt.

 

Ginkgo – Aussehen

Ginkgo Blätter bilden im Herbst einen gelben Teppich.

Ginkgo Blätter bilden im Herbst einen gelben Teppich.

Doch ein Ginkgo-Baum kann sehr alt werden und bis zu 30 m hoch. Wenn er genug Platz hat, wächst er nach allen Seiten. Bei den Ginkgo-Bäumen gibt es männliche Bäume, die kätzchenartige Pollenspender hervorbringen, und weibliche Bäume mit orange-gelben, leicht silbrig überzogenen Früchten, die Mirabellen ähneln. Alle Ginkgo-Blätter sind so eingekerbt, dass sie zweigeteilt aussehen. An den kurzen Asttrieben sind die Blätter besonders stark eingekerbt.

Im Herbst färben sich die Blätter gelb, so dass sich am Boden um den Baum gelbe Flächen von herabgefallenen Blättern bilden.

Gingko – Nutzung und Verwendung in der Medizin

In Ostasien werden die Früchte gesammelt und, nachdem das Fruchtfleisch entfernt ist, geröstet oder gekocht gegessen. Die rohen Früchte sind aber giftig. Das Fruchtfleisch wird als sehr unangenehm riechend beschrieben. Wahrscheinlich findet man darum in Europa relativ selten weibliche Exemplare dieser Bäume.

In der Traditionellen Chinesischen Medizin werden die Kerne des Ginkgo u.a. gegen Husten, Asthma und Lungenschleim eingesetzt. Außerdem wird werden die Präparate zur männlichen Potenzsteigerung empfohlen.

In Europa werden meist die Ginkgo Blätter für Tee oder Tinkturen aufbereitet und häufig verwendet. Die Präparate werden zur Durchblutungsförderung des Gehirns, bei Schwindel und Tinnitus eingesetzt. Die Wirkstoffe des Ginkgo fördern die Flüssigkeit des Blutes und reduzieren die Gefahr von Thrombosen und Schlaganfällen. Ginkgo-Präparate sollten in Absprache mit dem behandelnden Arzt eingenommen werden, da sie z.B. nicht mit anderen Blutverdünnern oder MAO-Hemmern eingekommen werden sollen.

Ginkgo – Bäume haben eine lange Geschichte

Wie der Urweltmammutbaum ist der Ginkgo ein lebendes Fossil. Lange Zeit galt er als ausgestorben. Die fächerartigen Blätter wurden als Abdrücke in Steinkohle gefunden und man ging davon aus, dass diese Pflanzen mit den Dinosauriern ausgestorben waren. Schließlich entdeckte der Arzt Engelbert Kämpfer ein Exemplar des Ginkgo in einem japanischen Kloster, wo die Mönche ihn über viele Jahre gepflegt und verehrt hatten. 1737 dann pflanzte er den ersten Ginkgo in Utrecht, Holland. In der folgenden Zeit wurden an vielen Orten Europas diese Bäume gepflanzt.

So hat z.B. dieses Exemplar am Petrihaus im Brentanopark, Frankfurt, eine majestätische Form und Größe erreicht. Dieser Baum hat den Beinamen „Goethe-Ginkgo“ erhalten, zum einen nimmt man aufgrund seines Alters an, dass schon Goethe diesen Baum kannte, denn er war ein regelmäßiger Besucher bei den Brentanos. Vielleicht saß er sogar darunter. Wie andere seiner Zeitgenossen war  Goethe fasziniert von diesen exotischen Bäumen und beschrieb sie in dem Gedicht „Ginkgo biloba“

Ginkgo Frankfurt

Der Ginkgo am Petrihaus im Brentanopark, Frankfurt Rödelheim.

Dieses Baums Blatt, der von Osten
Meinem Garten anvertraut,
Gibt geheimen Sinn zu kosten,
Wie’s den Wissenden erbaut.

Ist es  e i n  lebendig Wesen,
Das sich in sich selbst getrennt?
Sind es zwei, die sich erlesen,
Daß man sie als  e i n e s  kennt?

Solche Fragen zu erwidern
Fand ich wohl den rechten Sinn;
Fühlst du nicht an meinen Liedern,
Daß ich  e i n s  und doppelt bin?

Ginkgo – Symbol der Hoffnung

Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Ginkgo auch bekannt als das „Wunder von Hiroshima“. Nachdem im August 1945 die Amerikaner eine Atombombe auf Hiroshima und Nagasaki abgeworfen hatten, war dort alles Leben zerstört. Die Bäume und Pflanzen waren verbrannt. Doch im darauffolgenden Frühjahr sproß aus dem Wurzelstock dieses Ginkgo Baumes ein neuer Trieb. Der Ginkgo steht noch heute dort als Symbol der Hoffnung.

Ginkgo ist eine faszinierende Baumart

  • mit einer Geschichte, die bis in die Vorzeit reicht,
  • hat Blätter wie ein Laubbaum, gehört aber biologisch eher zu den Nadelbäumen,
  • ist eine der meist genutzten Pflanzen in der Pflanzenmedizin.

Bei der Beschäftigung mit dem Ginkgo fand ich immer wieder neue erstaunliche Informationen und Geschichten über diese Baumart. Und sicher gibt es noch mehr darüber zu entdecken.