Wie das Aufräumen nach Marie Kondo, genannt die KonMari™-Methode bei einem nachhaltigen Lebensstil hilft
Seit einigen Monaten habe ich mich mit dem Aufräumen nach Marie Kondo beschäftigt. Der Gedanke, mich von unnötigen Dingen zu befreien und nur von dem umgeben zu sein, was mich glücklich macht, hat mich sofort angesprochen.
Obwohl ich mich gefragt habe, wie das gehen soll: Nur Dinge haben, die mich glücklich machen. Das klang zu schön um wahr zu sein. Mir fielen Dinge ein wie der Staubsauger und andere Arbeitsutensilien, die man zu Hause braucht. Wie sollten die mich „glücklich“ machen? Trotz dieser Bedenken beschloss ich diese Aufräum-Methode bei nächster Gelegenheit zu testen. Und das Ergebnis ist rundum positiv. Ich habe festgestellt, dass mir das Aufräumen und vor allem das Aussortieren von Dingen so viel leichter fällt. Es war fast befreiend, Dinge loszulassen, die ich jahrelang aufgehoben hatte.
Vielleicht fragst du dich, was Aufräumen und Nachhaltigkeit miteinander zu tun haben. Zu einem nachhaltigen Lebensstil gehört, dass wir nicht immer mehr Dinge anhäufen, sondern uns auf das konzentrieren, was wir wirklich brauchen. Manchmal verlieren wir den Überblick über all die Dinge, die wir besitzen – vor allem bei Kleidung, Büchern oder Hobbymaterialien. Mit der KonMari™-Methode finden wir heraus, welche Dinge wirklich zu uns passen und welche wir loslassen können. Das verschafft Klarheit und ist der Start in ein nachhaltigeres Leben.
So bin ich vor einigen Jahren beim Einstieg in einen nachhaltigen Kleiderschrank vorgegangen. Ich habe mir einen Überblick über meine gesamte Garderobe verschafft und sie gleichzeitig um einige Kleidungsstücke reduziert.
Wie funktioniert das Aufräumen nach Marie Kondo?
Hier sind die Hauptpunkte:
- Aufräumen nach Kategorien: Anstatt einen Raum, z. B. das Wohnzimmer oder Gästezimmer, aufzuräumen, geht man nach Kategorien vor. Zuerst kommt Kleidung, dann Bücher, Papiere, all die verschiedenen Dinge in Küche, Bad, Keller, Speicher etc. (genannt: Komono) und ganz zum Schluss die Erinnerungsstücke.
- Alle Dinge einer Kategorie sammeln: Dabei entsteht z. B. ein großer Haufen an Kleidung oder viele Bücherstapel. So erhältst du einen Überblick über alle Besitztümer einer Kategorie. Oft sieht man dabei zum ersten Mal, wie viel man davon besitzt.
- Jedes einzelne Stück in die Hand nehmen: Es gibt zwei Fragen: Mag ich dieses Stück und/oder freue ich mich darüber? Brauche ich es noch in meinem weiteren Leben? Loslassen fällt den meisten Menschen schwer, doch im Laufe des Aufräumens wird es immer leichter. Übrigens wurde mir an diesem Punkt klar, dass ich den Staubsauger noch brauche. Da er mir das Saubermachen erleichtert, kann ich ihn nun sogar positiv sehen.
- Loslassen und Weggeben: Jedes Stück, das du weggibst, solltest du mit einem „Danke“ verabschieden. Selbst Dinge, die du nie benutzt hast, hatten bei der Anschaffung mal einen Wert für dich oder waren ein gut gemeintes Geschenk. Also: „Danke“ und loslassen. Das Weggeben kannst du in Spenden (z. B. Kleidersammlung oder Spendenläden) und tatsächlichen Müll aufteilen.
- Einräumen: Alle Dinge werden nach Kategorien eingeräumt. Dabei werden sie so in Schränke und Schubladen verstaut, dass alles sichtbar und leicht greifbar ist. So soll verhindert werden, dass sich Dinge wieder ansammeln und in Vergessenheit geraten.
Diese Aufräum-Methode eignet sich sowohl dafür, die ganze Wohnung oder das Haus aufzuräumen, als auch für eine bestimmte Kategorie.
Beispiel für gelungenes Aufräumen
Schon vor einer Weile hatte ich den Durchblick bei den Sachen rund um mein Hobby Nähen, Handarbeiten und Basteln verloren. Das war die Gelegenheit diese Aufräum-Methode in der Praxis zu testen.
Das sah so aus:
Da waren Stoffe und Stoffreste, Bänder und Gürtel, Wolle, Malsachen und auch angefangene, aber nie fertiggestellte Handarbeiten. Insgesamt gab es vier Schränke, die vollgestopft waren. Ein riesiges Durcheinander!
Schritt 1: Alles aus den Schänken holen.
Mit so einem riesigen Berg hatte ich nicht gerechnet. Und das Foto zeigt nur die Hälfte all der Sachen! Ich war wirklich überwältigt. Da war Material, das mich mindestens die nächsten zehn Jahre mit Nähen und Basteln beschäftigen würde. Unglaublich!
Fast hätte ich in diesem Moment kapituliert. Aber was soll’s, ich musste da durch.
Schritt 2: Nun hieß es: Jedes einzelne Stück in die Hand nehmen und spüren, ob ich es noch mag. Hier kam die Frage dazu: Möchte ich das noch fertigstellen bzw. damit noch etwas machen?
Schritt 3: Das Sortieren lief teilweise gleichzeitig mit dem Prüfen jedes Stückes. Dabei entstanden mehrere Stapel, einer je Hauptgruppe.
Beim Sortieren gab es mehrere Hauptgruppen:
- Das wird mir noch Freude machen, also behalten.
- Das könnte jemand anderem Freude machen, also verschenken.
- Alte Kleidung, also in die Kleidersammlung.
- Das ist nicht mehr zu gebrauchen, also Abfall.
Für die Dinge, die ich behielt, gab es Untergruppen:
- Nähsachen, nach Stoffen sortiert (z. B. Baumwollstoff, Seide, Futterstoffe).
- Nähutensilien wie Knöpfe, Bänder etc.
- Bastelsachen.
So sehen die aufgeräumten Schränke jetzt aus. Da hat sich die ganze Aufräum-Aktion gelohnt.
Das habe ich verschenkt:
Und das alles wanderte teils in die Kleidersammlung, teils in den Müll:
Nach drei Stunden war es geschafft, die vier Schränke ausgemistet und aufgeräumt. Ich fühlte mich erleichtert und sehr zufrieden zugleich. Jetzt ist alles gut sortiert, alle Dinge sind sichtbar und leicht greifbar. Und ich kann mit Freude meine nächsten Näh- und Bastelprojekte beginnen.
Mehr über das Aufräumen nach Marie Kondo
Die Methode wird in den Büchern von Marie Kondo ausführlich erklärt. Die Bücher sind im Stil und Umfang verschieden: von einer detaillierten Beschreibung der Methode bis hin zum Aufräum-Jahresplaner, vom Sachbuch bis zum Manga ist alles dabei. Da sollte jeder Lese-Typ das passende Buch finden.
Auf Amazon ansehen und kaufen: Bücher von Marie Kondo
Einen guten Einblick gibt auch die Marie Kondo Serie auf Netflix.
Trau dich, den ersten Schritt zu machen! Du wirst erstaunt sein, wie leicht sich dein Zuhause – und dein Leben – anfühlen kann.
Viel Spaß in einem aufgeräumten Zuhause,
Karoline
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