Bis­her führ­te unser Pil­ger­weg uns auf dem Eli­sa­beth­pfad in Hes­sen von Frank­furt – Mar­burg in 4 Etap­pen:

Etap­pe 1 des Eli­sa­beth­pfad von der Drei­or­dens­kir­che in Frank­furt nach Ober­ur­sel, Hohe Mark, Etap­pe 2 von Ober­ur­sel nach Brand­obern­dorf, Etap­pe 3 von Brand­obern­dorf nach Wetz­lar, Etap­pe 4 Wetz­lar nach Her­mann­stein.

Nun haben wir noch 2 Tagesetappen.

Eli­sa­beth­pfad in Hes­sen 5 – Bie­ber bis Niederwalgern

Unse­re heu­ti­ge Etap­pe beginnt in Bie­ber und führt bis Nie­der­wal­gern. Die­ses Jahr ist an Pfings­ten das Wet­ter reg­ne­risch mit kal­ten Win­den. Unse­re Grup­pe ist gut aus­ge­rüs­tet mit war­men Pul­lis, Regen­ja­cken und eini­ge haben sogar Hand­schu­he dabei. Eine klu­ge Ent­schei­dung, denn in die­sem Jahr kom­men alle Klei­dungs­stü­cke irgend­wann zum Einsatz.

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Beim Weg durch die Wie­sen hin­ter Bie­ber sind wir schon froh über was­ser­fes­te Wan­der­schu­he und war­me Jacken. Nach einer Wei­le kom­men wir in den Wald um den Düns­berg. Der Düns­berg beherrscht die Land­schaft des Lahn­tals und wir konn­ten ihn auf unse­rer Wan­de­rung schon auf der vori­gen Etap­pe immer wie­der sehen. Der Düns­berg war in der Früh­ge­schich­te besie­delt und heu­te fin­det sich rund um die Kup­pe der alte Ring­wall der Kel­ten.  Der Eli­sa­beth­pfad in Hes­sen führt direkt am Kelt­en­tor vor­bei. Wer mag kann von hier aus zur Kup­pe des Düns­berg wan­dern. Schon das Kelt­en­tor ist beein­dru­ckend und lässt ahnen, dass sich hier eine gro­ße bedeu­ten­de Sied­lung befand. Wir begnü­gen uns mit den Infor­ma­ti­ons­ta­feln am Kelt­en­tor, denn die Wol­ken mah­nen uns zum Aufbruch.

 

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Wei­ter geht es durch den Wald, vor­bei am Orts­rand von Krum­bach. Hin­ter Krum­bach kom­men wir aus dem Wald und genie­ßen auf dem nächs­ten Weg­stück bis Kirch­vers eine herr­li­che Sicht über das Lahn­tal. Die Hügel sind von Wald bedeckt, die Täler von Wie­sen und Fel­der. Dazwi­schen gibt es alle paar Kilo­me­ter klei­ne Dör­fer. Der Eli­sa­beth­pfad führt uns durch Wei­polts­hau­sen, Alten­vers und Damm. Über­all ist es sehr ruhig. Die Dör­fer sind sehr gepflegt, aber es gibt so gut wie kei­ne Geschäf­te – jeden­falls nicht an den Stra­ßen, durch die wir kom­men. Wich­tig für Wan­de­rer und Pil­ger ist, dass die­se Etap­pe auf dem Eli­sa­beth­pfad in Hes­sen kaum Ein­kehr­mög­lich­kei­ten bie­tet. Und die zwei, die wir pas­sie­ren, sind gera­de geschlos­sen. Das sind hier kei­ne Öff­nungs­zei­ten wie am Flug­ha­fen, wozu auch, wer hier lebt, ist bestimmt nicht auf nächt­li­che Ein­kaufs­tou­ren aus. Zum Glück haben wir genü­gend Pro­vi­ant dabei für den Tag, obwohl bei dem kal­ten Wet­ter ein Tee oder Kaf­fee sehr will­kom­men wäre.

elisabethpfad in hessen altenvers kircheIn den meis­ten Dör­fern fal­len uns die klei­nen alten Kir­chen auf, die alle­samt gut restau­riert sind. Jede die­ser Dorf­kir­chen ist auf ihre Art ein­zig­ar­tig. In Alten­vers steht eine Huf­ei­sen­kir­che. Die­se roma­ni­sche Kir­che hat eine Apsis (der oft halb­run­de Altar­raum) in Huf­ei­sen­form aus dem 8. Jahr­hun­dert.

Eli­sa­beth­pfad Etap­pe 5 – Hai­na, das Rosenwunder

Als Eli­sa­beth ihre klei­ne Toch­ter Ger­trud von Mar­burg ins Klos­ter Alten­berg bei Wetz­lar brach­te (ca. 1228/1229), mach­te sie auf ihrer Wan­de­rung Rast bei einem Hof in Hai­na. Nach der Legen­de lager­te sie mit dem Kind neben einem ver­dorr­ten Rosen­busch. Als sie ihre Toch­ter wickel­te, hängt sie die nas­se Win­del zum Trock­nen über den Rosen­busch. Als sie die Win­del spä­ter her­un­ter­nahm und dem Kind wie­der umwi­ckel­te, sah sie, dass der Busch fri­sche Blät­ter und Blü­ten bekom­men hat­te. Vie­le Jahr­hun­der­te noch wuchs und blüh­te der Rosen­busch. Das ist die Legen­de vom Rosen­wun­der von Haina.

Hai­na liegt kurz vor Bie­ber am Eli­sa­beth­pfad in Hes­sen. Der Rosen­busch ist inzwi­schen verschwunden.

Eli­sa­beth­pfad 5 – Rück- und Ausblick

Unser Etap­pe Eli­sa­beth­pfad 5 wär geprägt von Ruhe, klei­nen Dör­fern mit alten roma­ni­schen Kir­chen, aber auch kal­tem Wind und vie­len Wol­ken. Auf die­sem Weg­stück kann man viel Natur genie­ßen, sich beim Anblick der Kir­chen besin­nen oder am Düns­berg in die Geschich­te der Kel­ten ein­tau­chen. Auf die­ser Etap­pe soll­ten Sie damit rech­nen, dass die weni­gen Ein­kehr­mög­lich­kei­ten gera­de geschlos­sen sind und genü­gend Pro­vi­ant einpacken.

Dem­nächst geht es hier wei­ter mit Eli­sa­beth­pfad – Etap­pe 6 von Nie­der­wal­gern bis Marburg.

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