Bis­her führ­te unser Pil­ger­weg uns auf Etap­pe 1 des Eli­sa­beth­pfad von der Drei­or­dens­kir­che in Frank­furt nach Ober­ur­sel, Hohe Mark, und Etap­pe 2 von Ober­ur­sel nach Brand­obern­dorf.

Die drit­te Etap­pe von Brand­obern­dorf nach Wetz­lar knapp 22 km. Wobei es beim Pil­gern immer wie­der mal Abzwei­ge, Umwe­ge etc. gibt, so dass man an einem sol­chen Wan­der­tag mit ca. 2 km Weg­stre­cke mehr rech­nen sollte.

Elisabeth Pfad Brandoberndorf

Gewan­dert Pfings­ten 2014

An einem son­ni­gen Mor­gen bre­chen wir in Brand­obern­dorf auf. Vor uns brei­ten sich zu bei­den Sei­ten des Feld­weg in Rich­tung Clee­berg blü­hen­den Wie­sen aus. Die 5,5 km sind recht schnell geschafft. Clee­berg ist ein gepfleg­tes Ört­chen mit restau­rier­ten alten Häu­sern und neu­en Ein­fa­mi­li­en­häu­sern, das frü­her der Sitz der Gra­fen von Clee­berg war. Davon ist noch die alte Burg aus dem 12. Jahr­hun­dert auf unse­rem Weg durch Clee­berg immer wie­der zu sehen.

Von Clee­berg führt der Eli­sa­beth­pfad wei­ter nach Vol­perts­hau­sen. Nun haben wir 8,5 km vor uns bis zur nächs­ten Ort­schaft. Die ers­te Hälf­te des Weges führt durch ein ursprüng­li­ches Wald­ge­biet, wir kom­men an ein paar Bächen vor­bei und spa­zie­ren wei­ter durch den Wald. Teil­wei­se wird es rich­tig urig. Nach ca. einem Drit­tel des Weges sto­ßen wir auf eine schma­le Stra­ße, der wir ein Stück­chen in lin­ker Rich­tung (Ober­wetz) fol­gen. Elisabeth Pfad 3Von der Stra­ße bie­gen wir nach rechts ab, kurz nach­dem der Wald sich hier öff­net und gehen ent­lang der Wie­se hügel­ab­wärts. Von nun an führt unser Weg immer ent­lang von Wie­sen, meist mit Wald an unse­rer rech­ten oder lin­ken Sei­te. Dabei eröff­nen sich uns wei­te Aus­bli­cke über Wie­sen und Hügel in die Land­schaft. Aller­dings macht uns inzwi­schen die Son­ne und Hit­ze zu schaffen.

 

 

Elisabeth Pfad PetersbergUnd so sind wir froh, als wir die Hüt­te am Peters­berg ent­de­cken. Dort kann man auf der Wie­se unter Bäu­men die küh­le­re Luft genie­ßen und eine Bank gibt es auch. Bei schlech­tem Wet­ter fin­den Wan­de­rer Schutz in der Hüt­te.

Aus­ge­ruht wan­dern wir immer fast gera­de­aus nach Wetz­lar. Rechts sehen wir den Ort Volln­kir­chen im Tal liegen.

 

 

elisabeth 3 alte kirche hüttenberg volperthausenIn Vol­perts­hau­sen führt der Eli­sa­beth­pfad Etap­pe 3 an der alten Dorf­kir­che vor­bei. Dies ist zwar ein klei­nes ein­fa­ches Gebäu­de, von dem aber ein gewis­ser Charme aus­geht. Rund­her­um ist eine Wie­se, die auch zur Rast ein­lädt. Wir fol­gen aber dem Weg und  kom­men am gut erhal­te­nen und restau­rier­ten Hei­mat­mu­se­um vor­bei – auch „Goe­the­haus“ genannt.

Elisabeth Pfad GoetheNatür­lich kün­det eine Tafel davon, dass Goe­the die­ses Haus beehrt hat. Er soll 1772 im Ball­saal des ehe­ma­li­gen Jagd­hau­ses einen Tanz­abend mit Char­lot­te Buff ver­bracht haben. Wir fra­gen uns, wie vie­le „Goe­the­häu­ser“ es wohl deutsch­land­weit gibt.

Vol­perts­hau­sen habe aber noch etwas für erschöpf­te und der Son­nen­hit­ze lei­den­de Pil­ger zu bie­ten: eine Eis­die­le! Die ist ganz klein, aber das Eis schmeckt lecker und die Leu­te sind sehr nett. Dafür müs­sen wir zwar den Eli­sa­beth­pfad ver­las­sen, aber auch ein Pil­ger muss sich mal erfri­schen und stär­ken. Abge­kühlt und zufrie­den gehen wir in einem Bogen zum Eli­sa­beth­pfad zurück.

Nun sind es noch 8 km bis zum Dom in Wetz­lar, dann haben wir unse­re Eli­sa­beth­pfad Etap­pe 3 geschafft. An einem son­ni­gen hei­ßen Tag kann das aber sehr lang wer­den. Da sind wir froh, dass wir nach einer Wei­le wie­der in den Wald kom­men. Zunächst geht gera­de­aus, bis der Weg nach rechts in einem Bogen um die Kup­pe des Stop­pel­berg führt. Wer möch­te, kann dem Hin­weis­schild zum Aus­sichts­turm auf den Stop­pel­berg fol­gen. Wir ver­zich­ten aber und zie­hen wei­ter hügel­ab­wärts nach Wetzlar.

Eine Geschich­te aus dem Leben der Hei­li­gen Elisabeth

Ihr spi­ri­tu­el­ler Leh­rer Kon­rad, ermahn­te Eli­sa­beth, nur Din­ge anzu­neh­men, die sie guten Gewis­sens ver­wen­den kön­ne. Eli­sa­beth beschloss dar­auf­hin nur noch Spei­sen zu essen, die direkt vom Land ihres Man­nes stamm­ten und kei­ne Lebens­mit­tel zu sich zu neh­men, die aus Abga­ben von den Beam­ten ein­ge­trie­ben wur­den. Natür­lich war dies nicht ein­fach und sie wur­de bei den gemein­sa­men Mahl­zei­ten bei Hofe dafür kri­tisch beäugt. Sie erklär­te die Grün­de für ihr Ver­hal­ten ihrem Mann, der Ver­ständ­nis hat­te und ihr zustimmte.

So könn­te man Eli­sa­beth als Vor­rei­te­rin für Fair Trade sehen. Denn noch heu­te suchen wir nach Pro­duk­ten, die ohne Aus­beu­tung und zu fai­ren Bedin­gun­gen ange­baut und her­stellt werden.

So ist unse­re Fami­lie z.B. auf Fair Trade Kaf­fee umge­stie­gen. Pro­bie­ren Sie es doch mal aus, schmeckt rich­tig gut!

Nach dem Ort­ein­gang von Wetz­lar führt der Eli­sa­beth­pfad ent­lang der Vol­pert­häu­ser­stra­ße wei­ter auf die Frie­dens­stra­ße. Uns ist hier zu viel Stra­ßen­ver­kehr. Wir ent­de­cken rechts von der Frie­dens­stra­ße einen Bach. Also bie­gen wir von der Stra­ße ab und gehen auf einem schma­len Pfad teils direkt am Bach­lauf wei­ter Rich­tung Wetz­lar Innen­stadt. elisabeth wetzlar dom sSchließ­lich errei­chen wir unser Tages­ziel: den Dom von Wetz­lar. Der Wetz­la­rer Dom hat eine lan­ge und wech­sel­vol­le Geschich­te. Heu­te benut­zen ihn sowohl die katho­li­sche als auch die evan­ge­li­sche Gemein­de. Damit ist der Dom von Wetz­lar die ältes­te „Simul­tan­kir­che“ Deutsch­lands. Tags­über ist der Dom geöff­net und wird oft von Pil­gern auf ihrem Weg nach Mar­burg besucht – natür­lich auch von uns. Nicht ver­pas­sen soll­ten Sie einen Spa­zier­gang rund um den Dom durch die klei­nen alten Stra­ßen der Alt­stadt von Wetz­lar.

Eli­sa­beth­pfad Etap­pe 3: Rück- und Ausblick

Die Weg­stre­cke unser Wan­de­rung auf dem Eli­sa­beth­pfad Etap­pe 3 von Brand­obern­dorf bis Wetz­lar war land­schaft­lich her­aus­ra­gend – vor allem im Früh­som­mer, wenn alles sprießt und blüht. Beson­ders im Gedächt­nis geblie­ben ist mir Clee­berg mit der alten Burg, der wei­te Blick über die Land­schaft in der Gegend um Peters­berg und Wetz­lar mit dem Dom und sei­ner Altstadt.

Dem­nächst geht es hier wei­ter mit Eli­sa­beth­pfad – Etap­pe 3 von Wetz­lar nach Her­mann­stein. Eigent­lich war bis Bie­ber geplant, aber das Pil­gern hat­te es in sich und so wur­de die­se Etap­pe spon­tan abge­kürzt. Davon wer­de ich dem­nächst berichten.