Eli­sa­beth­pfad von Frank­furt nach Oberursel

Bericht vom Pil­gern Eli­sa­beth­pfad im Juli 2014

Unse­re 1. Etap­pe auf dem Eli­sa­beth­pfad führt vom Main­ufer in Frank­furt nach Ober­ur­sel, Hohe Mark. Mit 24 km ist das eine aus­gie­bi­ge Tages­tour. Aber die Stei­gung ist mit ca. 220 m gering, so dass es sich ganz ent­spannt geht.

Pilgern Elisabethpfad fries

Der Eli­sa­beth­fries in der Deutsch­or­dens­kir­che in Frank­furt zeigt Sze­nen aus dem Leben der Hei­li­gen Elisabeth.

Unse­re Wan­de­rung beginnt am Start­punkt des Eli­sa­beth­pfad, der Deutsch­or­dens­kir­che am Main­ufer. Die Deutsch­or­dens­kir­che sieht von außen barock aus, wer sich die Zeit nimmt, die Kir­che zu besich­ti­gen, wird fest­stel­len, dass es sich um eine goti­sche Kir­che han­delt (von 1309). Eine gute Ein­stim­mung auf das Pil­gern auf dem Eli­sa­beth­pfad ist der Eli­sa­beth­fries in der Deutsch­or­dens­kir­che. Der Fries zeigt Sze­nen aus dem Leben der hei­li­gen Eli­sa­beth.

Hier wer­fen wir einen kur­zen Blick auf das Leben und Wir­ken der Eli­sa­beth von Thüringen.

Eli­sa­beth von Thü­rin­gen – Kur­ze Biografie

Eli­sa­beth ist unter ver­schie­de­nen Namen bekannt: „Eli­sa­beth von Thü­rin­gen“, „Eli­sa­beth von Mar­burg“, „Hei­li­ge Eli­sa­beth“, „Mut­ter Hes­sens“.

Wenn wir uns heu­te mit dem Leben der Eli­sa­beth befas­sen, so ist es von Kind­heit an beson­ders, erstaun­lich, schwer vor­stell­bar. Für die dama­li­ge Zeit – Eli­sa­beth leb­te von 1207 bis 1231 – war es zunächst gar nicht so ungewöhnlich.

Gebo­ren 1207 in Ost­un­garn als Königs­toch­ter (Vater: Andre­as II – Mut­ter: Ger­trud) wur­de sie schon mit 4 Jah­ren ver­lobt mit Her­mann von der Wart­burg in Thü­rin­gen. In einem Braut­zug wur­de das Kind nach Eisen­nach gebracht und dort in der Fami­lie ihres Ver­lob­ten erzo­gen. Wie üblich zu der Zeit plan­ten die fürst­li­chen Eltern das Leben ihrer Kin­der unter poli­ti­schen Gesichts­punk­ten. Der Plan der Fami­li­en wäre fast nicht auf­ge­gan­gen, denn 1216 starb Eli­sa­beths Ver­lob­ter, Her­mann, und ein Jahr spä­ter auch des­sen Vater, der Land­graf. Man über­leg­te zunächst, ob Eli­sa­beth nun nach Ungarn zurück­ge­schickt wer­den soll­te. Aber der neu­en Regent und Bru­der Her­manns, Lud­wig, und Eli­sa­beth ver­stan­den sich sehr gut (heu­te wür­den wir sagen: Sie waren ver­liebt.) und so hei­ra­te­ten Eli­sa­beth und Lud­wig im Jahr 1221. Da war Eli­sa­beth 14 Jah­re alt. Das Ehe­paar ver­stand sich sehr gut, ein nicht selbst­ver­ständ­li­ches Glück. Eli­sa­beth war 15 Jah­re alt, als ihr ers­tes Kind zur Welt kam, Her­mann (1222). Dann folg­ten Sophie (1224) und Ger­trud (1227).

Eli­sa­beth erkann­te schon früh die Kluft den Lebens­be­din­gun­gen zwi­schen Arm und Reich in ihrer Zeit und setz­te immer wie­der Zei­chen gegen die­se Unge­rech­tig­keit. Sie war beson­ders vom Glau­ben der Fran­zis­ka­ner und dem Armuts­ge­lüb­de beein­druckt. Eli­sa­beth begann sich nach ihrer Hei­rat aktiv um die Armen und Kran­ken zu küm­mern. Sie grün­de­te zunächst ein klei­nes Hos­pi­tal bei der Wart­burg, dann ein zwei­tes in Gotha. Und mach­te sich auch immer wie­der selbst auf den Weg, Arme und Kran­ke mit dem Lebens­not­wen­di­gen zu versorgen.

Ihre Stief­mut­ter und ihre Schwä­ger waren gegen Eli­sa­beths Enga­ge­ment, aber Lud­wig unter­stütz­te sie.

Im Jahr 1227 schloss Lud­wig sich einem Kreuz­zug an, von dem er nicht zurück­kehr­te. Eli­sa­beth, nun als Wit­we zurück­ge­blie­ben, war damals mit ihrem drit­ten Kind, Ger­trud, schwan­ger. Es begann eine schwie­ri­ge Zeit für sie, denn Lud­wigs Fami­lie ver­such­te ihr „Wit­wen­gut“, also ihr Erb­teil, zurück­zu­hal­ten und woll­te sie unter ihrer Kon­trol­le hal­ten. Mit der Hil­fe ihres Beicht­va­ters gelang es schließ­lich, ihr Erbe zu erhal­ten. Im Som­mer 1228 ließ sich Eli­sa­beth schließ­lich in Mar­burg nie­der. Dort ließ sie in Wehr­da bei Mar­burg ihr letz­tes Hos­pi­tal bau­en. Es ist über­lie­fert, dass sie selbst dabei mithalf.

Von ihren Kin­dern muss­te Eli­sa­beth sich nach dem Tod ihres Man­nes tren­nen. Die bei­den ers­ten Kin­der, Her­mann und Sophie, muss­te sie in Eisen­ach zurück­las­sen. Das Jüngs­te, Ger­trud, wur­de im Klos­ter Alten­berg bei Wetz­lar erzo­gen, wo sie spä­ter Äbtis­sin wurde.

In den fol­gen­den Jah­ren arbei­te­te Eli­sa­beth viel im Hos­pi­tal. Eli­sa­beth starb im Novem­ber 1231 im Alter von 24 Jah­ren in ihrem Hos­pi­tal in Marburg.

1235 wur­de sie hei­lig­ge­spro­chen.

Vie­le Gescheh­nis­se aus Eli­sa­beths Leben sind noch über­lie­fert – als Mys­ti­ke­rin und Hel­fe­rin der Armen – und auch Tex­te, die ihren Glau­ben und ihre Lebens­ein­stel­lung wiederspiegeln.

Buch pilgern Elisabethpfad

 

Ein­bli­cke in das Leben der Hei­li­gen Eli­sa­beth, ihre Mys­tik und Weis­heit fin­det sich in dem Buch „Weil wir wie das Schilf­rohr im Flus­se sind.“ 

Zu bestel­len bei Ama­zon hier.

 

 

Pil­gern Eli­sa­beth­pfad – Etap­pe 1

Nun aber zurück auf unse­ren Pil­ger­weg.

Der Weg ist mit öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln sehr gut zu errei­chen. Start­punkt ist in der Innen­stadt und vom End­punkt kann man von der U-Bahn-Station Ober­ur­sel, Hohe Mark ganz bequem nach Frank­furt fahren.

Pilgern Elisabethpfad grüneburg park

Griechisch-orthodoxe Kir­che, Frankfurt.

 

Pilgern Elisabethpfad Grüneburgpark tempel

Tem­pel im Grü­ne­burg­park, Frankfurt.

Von der Deutsch­or­dens­kir­che geht es am Main­ufer ent­lang und über den Hol­bein­steg. Wir durch­que­ren die Stand Rich­tung Nor­den. Der Weg führt ent­lang den Frank­fur­ter Grün­an­la­gen. Ich wuß­te gar nicht wie gut man ent­lang der Grün­an­la­gen durch Frank­furt kom­men kann und habe vie­le neue grü­ne Ecken die­ser Stadt ken­nen­ge­lernt. Natür­lich führt so ein Pil­ger­weg an vie­len Kir­chen vor­bei. Im Grü­ne­burg­park wird es dann inter­na­tio­nal mit einem korea­ni­schen Tem­pel und der griechisch-orthodoxen Kir­che. Von hier führt der Weg bis Hed­dern­heim immer durchs Grüne. Erwäh­nen möch­te ich vor allem den Volks­park Nid­da­tal, der eher den Ein­druck eines Natur­ge­bie­tes als eines ange­leg­ten Parks macht.

Wir über­que­ren die Nid­da und lau­fen ein Stück am Fluss ent­lang. Hin­ter Hed­dern­heim und der Nord­west­stadt begin­nen die Fel­der und Wie­sen. Bis wir schließ­lich bei Stier­stadt den Wald­rand des Tau­nus erreicht haben. Bis dahin waren es ca. 100 Höhen­me­ter, von denen wir kaum etwas bemerkt haben. Im Wald wird es nun küh­ler und, da wir oft pau­siert haben, um uns etwas anzu­se­hen, müs­sen wir nun zügig gehen, um nicht in die Dun­kel­heit zu kom­men. Die letz­ten Kilo­me­ter und 100 Höhen­me­ter geht es durch den Wald bis zur Hal­te­stel­le Hohe Mark, ober­halb von Oberursel.

Pilgern Elisabeth, Nidda

Wir über­que­ren die Nid­da ganz bequem über eine Brücke.

 

Wir sind am Ziel unse­rer Etap­pe 1 auf dem Pil­ger­weg Eli­sa­beth­pfad. Ein Tag im Frei­en mit vie­len Ein­drü­cken, Wegen durch Grün­an­la­gen, Wie­sen, Feld und Wald liegt hin­ter uns. Sehr schön waren auch die ver­schie­de­nen Aus­bli­cke, die wir in der Gegend um Stier­stadt hat­ten, wenn wir zurück schau­ten und Frank­furt in der Ebe­ne lie­gen sahen.

Pilgern Elisabeth Frankfurt

Wir bli­cken zurück auf Frankfurt.

 

 

Die nächs­te Etap­pe wird uns durch den Tau­nus füh­ren von Ober­ur­sel bis nach Brand­obern­dorf und folgt in Kürze.

 

 

 

Mehr Infor­ma­ti­on und den „Pil­ger­füh­rer Eli­sa­beth­pfad“ und das dazu­ge­hö­ri­ge „Kar­ten­heft Eli­sa­beth­pfad 1“ bie­tet der  Elisabethpfad-Verein.