Wenn man im Taunus wohnt, ist der Limes und Limeswanderweg vertraut. Beim Wandern landen wir immer wieder auf dem Limes. So entstand mit der Zeit der Plan entlang dem Limes einmal quer durch Hessen zu wandern.

Allerdings nenne ich ihn lieber „Limespfad“, denn der Limeswanderweg wechselt zwischen Weg und Pfad und an einigen Stellen ist er kaum auszumachen (z.B. im Wald zwischen Münster und Langenhain-Ziegenberg) – außer ist das viel kürzer. Überhaupt gibt es die verschiedensten „Limeswege“, den Limeswanderweg, regional mal einen Limeserlebnispfad, lokale Limesrundwanderwege, den Limesradweg, die Limesstraße und, wer weiß was noch. Also habe ich mir für die Bezeichnung Limespfad entschieden, einfach weil mir das am sympathischsten klingt. Auf unseren Wanderungen entlang dem Limes durch Hessen sind wir dem Zeichen mit dem schwarzen Wachturm auf weißem Hintergrund. Das kannst du auch in der Bilderreise unten sehen.

Was hat es nun mit der sogenannten „Bilderreise“ auf sich? Aus den unzähligen Fotos, die auf diesen Wanderungen gemacht habe, habe ich ca. 80 ausgewählt und als Slideshow zusammengestellt. Die kann man sich unten ansehen.

Entlang dem Limes durch Hessen – Der Obergermanisch-Raetische Limes

In Hessen wandern wir auf dem Obergermanisch-Raetischen Limes, der ein UNESCO Welterbe ist. Der Obergermanisch-Raetische Limes verläuft von der Donau bis zum Rhein bzw. umgekehrt und hat insgesamt eine Länge von 550 km. Eine Anzahl von Kastellen und unzähligen Wachtürmen befanden sich entlang dem Limes. Teilweise ist der Limes durch Landwirtschaft nicht mehr zu sehen. Aber an vielen Stellen ist er als Wall noch gut erkennbar und streckenweise führt der Limespfad auf dem früheren Limes entlang. Dann ist es auch wirklich nur ein Pfad. Viele Hinweistafeln und Grundmauern zeugen von dem dichten Netz an Kastellen und Wachtürmen entlang dem Limes. Dabei gibt es immer wieder Nachbauten von römischen Wachtürmen, Holzpalisaden und Kastellen, die einen lebendigen Eindruck vermitteln.

Auf der Homepage www.limesstrasse.de findest du Karten, GPS-Daten und Etappen zum Limeswanderweg. Außerdem gibt es noch die Limes-Straße und den Limes-Radweg, die auch über die Homepage zu finden sind. Der Limes-Radweg verläuft nahe dem Limespfad. Manchmal bilden auch beide eine Route.

Auf dem Limespfad durch Hessen haben wir ca. 200 km zu Fuß zurückgelegt. Da wir das als Tagesetappen – „so zwischendurch“ – gewandert sind, hat sich das über mehrere Jahre verteilt. Nachdem wir in diesem Frühjahr  die letzte Etappe in Hessen gewandert sind, habe ich unsere Limes-Wanderung durch Hessen als „Bilderreise“ zusammengestellt. Die Fotos sind in verschiedenen Jahreszeiten entstanden, je nachdem, wann wir auf der jeweiligen Etappe unterwegs waren.

Unser Weg entlang dem Obergermanisch-Raetischen Limes führte uns von Erlensee bis Holzhausen an der Haide. Dabei kamen wir hauptsächlich durch die Wetterau und den Taunus. Auf unseren Wanderungen entlang dem Limes sind wir aber nicht nur der römischen Geschichte begegnet, sondern haben auch viele Informationen und Bauwerke aus anderen historischen Zeiten. Außerdem kamen wir durch verschiedene Naturlandschaften in unserer Region. Daher war es immer wieder interessant, voller Naturgenuss und es wurde uns nie langweilig.

Hier kommt die Bilderreise zum Limeswandern durch Hessen. Klicke auf ein Bild, um die Bilder in groß zu sehen mit Beschreibung.

Besonders beeindruckende Etappen am Limes durch Hessen

Interessant und landschaftlich herausragend waren die Limes-Etappen von und um

  • die Weideswiesen bei Erlensee mit ihren vielen Storchennestern und der weiten Auenlandschaft,
  • die weiten Aussichten in der Wetterau um Altenstadt,
  • die Seen im Tiefen Ried bei Steinheim vor Hungen,
  • das Kloster Arnsburg und die Uferlandschaft an der Wetter,
  • die Etappe zwischen Pohlheim und Butzbach,
  • das Wandern rund um den Feldberg (besser nicht am Wochenende, da dann zu voll),
  • die Reste der Glasöfen bei Glashütten,
  • die Landschaft auf dem Limespfad um Idstein-Dasbach,
  • die Etappe zwischen Kemel und Holzhausen an der Haide (Reste eines weitläufigen Kastells).

Bedauerlich ist die Entwicklung der Saalburg im Taunus oberhalb von Wehrheim. Dort ist in den letzten Jahren ein Zaun und Büsche in weitem Bogen um das Kastell Saalburg gebaut worden. So kann man nur noch einen Eindruck von diesem UNESCO-Welterbe erhalten, wenn man den Eintritt in das Gelände und die Saalburg bezahlt. Dafür bleibt beim Wandern aber nicht immer die Zeit und gerade Familien überlegen sich gut diese zusätzliche Ausgabe. Früher konnte man die Burgmauer umrunden und auch ohne Besuch in der Burganlage dies historische Bauwerk von außen bewundern. Der Saalburg hatte das nicht geschadet, sondern ihre Bekanntheit eher gefördert.

An- und Abfahrt beim Limeswandern

Da wir die ca. 200 km unserer Limeswanderung in Tagesetappen gewandert sind, mussten wir natürlich immer wieder unsere An- und Abfahrt organisieren. Das ist in diesen ländlichen Regionen gar nicht so einfach. Mit der Zeit haben wir verschiedene Möglichkeiten ausprobiert, was mal besser mal weniger gut klappte.

Solange sich die Etappen nahe unseres Wohnortes befanden, haben wir teilweise ein Auto an den Endpunkt gestellt und sind mit dem anderen zum Startpunkt gefahren und von dort losgelaufen. Zugegebenermaßen ist das nicht gerade umweltfreundlich. Aber die öffentlichen Verkehrsmittel fahren in diesen Gegenden nur spärlich. Vor allem am Wochenende kann man sich da die Beine in den Bauch stehen, bis mal ein Bus (Züge gibt es da kaum) kommt. Daher haben wir die doppelte Automethode nur in unserer Nähe verwendet.

Später haben wir es auch mit den „Öffentlichen“ probiert. Aber nachdem die Rückfahrt zum Startpunkt einmal für 17 km per Bus wegen einmal Umsteigen insgesamt 1,5 Stunden dauerte, war klar, dass das keine Option ist.

Die besten Erfahrungen haben wir damit gemacht, die Fahrräder am Auto mitzunehmen. Die Fahrräder haben wir dann am Endpunkt abgestellt, sind mit dem Auto zum Start gefahren. Nach der Wanderung sind wir mit den Rädern zurück zum Auto geradelt.

Ich weiß, das klingt alles etwas kompliziert. Und dieser Teil der Organisation hat uns auch bei jeder Etappe beschäftigt.

Als Fazit kann ich empfehlen, sich für den Transfer gut über die öffentlichen Verkehrsmittel zu informieren und als Alternative oder dazu ein Fahrrad mitzunehmen.

Beim Wandern ist sowieso immer mal wieder mit Überraschungen zu rechnen. Mal kommt man vom Weg ab und muss ein Stück Umweg in Kauf nehmen oder es kommt mal ein Bus nicht nach Fahrplan. Als Wandernde nehmen wir das möglichst entspannt. Irgendwie geht es doch immer weiter.

 

Viele weitere Tipps für Wanderungen auf Fernwegen und Pilgerwegen findest du auf https://raempel.de/wandern/

Viel Spaß beim Wandern in unserer schönen Natur,

moonbird