Im Spätsommer 2024 habe ich die Wanderung in Bad Homburg entlang der Route vom Schlosspark Bad Homburg bis hinauf zum römischen Grenzwall Limes gemacht. Das Besondere an dieser Wanderung ist die „Landgräfliche Gartenlandschaft Bad Homburg v. d. Höhe“, so lautet der offizielle Name. Die historischen Gärten Bad Homburg von den Landgrafen liegen an der Tannenwaldalle, dem ersten Teil der Wanderung. Es folgt die Elisabethenschneise. Insgesamt sind es ca. 8 km vom Schlosspark bis hinauf zum Limes.

Diese stimmungsvolle (und am Ende etwas anstrengende) Wanderung ist voller abwechslungsreicher Eindrücke.

Auf dem ersten Teil vom Schlosspark zum Gotischen Haus spaziert man gemütlich durch Wohngebiete an der Tannenwaldallee und entlang Wiesen. Es liegen nur wenige Höhenmeter zwischen diesen beiden Punkten. Hier befinden sich auch die historischen landgräflichen Gärten. Davon sind mehrere offen zugänglich. Vom Gotischen Haus fährt der Stadtbus zurück in die City oder zum Bahnhof Bad Homburg.

Der zweite Teil der Wanderung führt durch Wald zunächst noch mäßig ansteigend. Später vor allem auf dem letzten Teil der Strecke wird es steil und hinter der Homburger Hütte ist die Elisabethenschneise nur noch ein steiniger, steiler Pfad. Dafür ist die Aussicht auf diesem letzten und oberen Teil der Wanderung fantastisch.

Verlaufen kannst du dich bei dieser Wanderung nicht, denn es geht einfach immer geradeaus.

Diese Wanderung hat also viel zu bieten, sowohl landschaftlich als auch vom Anspruch an uns Wandernde.

Kurz-Info: Wanderung Tannenwaldallee und Elisabethenschneise in Bad Homburg

Gesamte Strecke: ca. 8,4 km (Hinweg) – Höhenmeter: 440 m

  1. Teil: Bad Homburger Schlosspark bis zum Gotischen Haus

Strecke: ca. 2,5 km – Höhenmeter: 60 m

  1. Teil: Bad Homburg Gotisches Haus bis zum Limes

Strecke: ca. 5,5 km – Höhenmeter: 380 m

Verschiedene Einkehrmöglichkeiten:

Café Gotisches Haus – Hier solltest du dich vorher informieren, ob und wann es geöffnet ist.

Kiosk am Minigolf-Platz – Nur draußen zu sitzen, kleine Speisen, Selbstbedienung. Nette Bedienung, faire Preise.

Restaurant Hirschgarten – Bekannt für seine Wildgerichte, gute Küche, von manchen Plätzen hat man Blick auf das Wildgehege.

Hier ist der Link zu:  Strecke und Daten der Wanderung.

Wer die gesamte Strecke gewandert ist, kann sich freuen, denn der Rückweg geht stetig bergab. Ein Highlight ist übrigens der Blick vom Taunushang oben. Von dort siehst du den weißen Turm des Homburger Schlosses, dem Start und Ziel der Wanderung.

In der folgenden Beschreibung der historischen Gärten von Bad Homburg und der weiteren Wanderung auf der Elisabethenschneise habe ich die einzelnen Gärten und Wegpunkte beschrieben. Aber in den Gärten und entlang des Weges gibt es noch mehrere Info-Tafeln. Um nicht alles vorwegnehmen, habe ich die Beschreibung auf das Wesentliche beschränkt. Und das ist immer noch viel…

Wanderung entlang der landgräflichen Gärten, Bad Homburg

Die historischen Gärten wurden von der Landgrafenfamilie ab 1770 über zwei Generationen hin angelegt. In der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden sie vernachlässigt, verwilderten. Einige wurden in private Hände verkauft und zum Teil bebaut. Vor einigen Jahren hat die Stadt Bad Homburg begonnen die Gärten wieder historisch herzustellen, so dass sie heute eine für Deutschland einmalige historische Gartenlandschaft bilden.

Start am Bad Homburger Schloss

In einem friedlichen grünen Teich mit Seerosen spiegeln sich die umliegenden Bäume und ein entfernter Turm unter einem teilweise bewölkten Himmel.

Die Wanderung entlang der landgräflichen Gärten in Bad Homburg beginnt am Schloss, genauer gesagt am Schlossteich. Von hier hat man einen schönen Blick auf das Schloss mit den Türmen der Erlöserkirche im Hintergrund. Mit dem Schloss im Rücken geht es durch ein Buchenheckentor zunächst durch die den Obstgarten. In den vergangenen Jahren wurde viel getan, um sowohl den Schlosspark als auch die historischen Gärten der Landgrafen von Bad Homburg entlang der Route wiederherzustellen. Ein Gang durch den Obstgarten am Schloss ist nicht nur im Spätsommer, wenn die Früchte reifen, ein Genuss. Auch z.B. im Frühjahr zur Obstbaumblüte ist ein Gang durch den landgräflichen Obstgarten eine Augenweide.
Nun geht es weiter in die Tannenwaldallee, wobei zuerst die Ringstraße überquert werden muss.
Die Tannenwaldallee ist auf dieser Gartenwanderung unsere Orientierung und wir können ihr stets geradeaus folgen, denn sie bildet eine gerade Achse und führt in ihrer Verlängerung (Elisabethschneise) bis hinauf zum Limes.

Ein Kiesweg führt durch einen grünen Torbogen aus ordentlich geschnittenen Hecken, umgeben von üppigen Bäumen und Grasflächen unter einem teilweise bewölkten Himmel.

Durch den Gustavsgarten

Eine Parkszene mit einem großen Baum, einer Bank und Skulpturen, die Insekten ähneln.

Nach einigen 100 m geht es von der Tannenwaldallee links ab in den Gustavsgarten. Dort liegt auch die Villa Wertheimer, in der das Stadtarchiv von Bad Homburg untergebracht ist. Der Gustavsgarten ist ein Landschaftspark mit vielen alten Bäumen. Besonderheiten sind die Mammutbäume und Kunstwerke, die man entdecken kann. An heißen Tagen kann man sich auf einer der Bänke im Baumschatten herrlich entspannen.

Historischer Garten „Kleiner Tannenwald“

Bad Homburg, kleiner Tannenwald. Ein weißer Pavillon steht neben einem Teich mit reflektierender Oberfläche, umgeben von grünen Bäumen und Sträuchern. Unter einem teilweise bewölkten Himmel erstreckt sich eine Brücke über das Wasser.In den nächsten Garten, den kleinen Tannenwald gelangst du, wenn du den Gustavsgarten durchquert und die Mariannenstraße gekreuzt hast. Von den wiederhergestellten herrschaftlichen Gärten in Bad Homburg ist mir dieser der liebste. Ich besuche ihn ca. einmal im Jahr, um die Entwicklung der Wiederherstellung des Gartens als auch die verschiedenen Jahreszeiten zu beobachten.
Das Zentrum des kleinen Tannenwalds bildet ein Teich mit Insel und einer weißen Säulenkolonade in der Mitte. Dies ist ein beliebter Ort für Hochzeitsfotos geworden. Aber der Kleine Tannenwald hat noch viel mehr zu bieten und bei einem Spaziergang auf den vielen Wegen durch diesen Landschaftsgarten kannst du verschiedene historische Details betrachten. Außerdem ist der Garten so angelegt, dass sich immer wieder verschiedene Blicke bieten. Ich werde hier nicht auf die vielen Details in diesem Garten reingehen. Geh doch selbst mal hin und schau sie dir bei einem Spaziergang an.

Die ehemaligen Gärten – Historische Gärten Bad Homburg

Die sogenannten „Ehemaligen Gärten“ möchte ich auch erwähnen. Dazu gehören der Louisgarten, Ferdinandsgarten, Philippsgarten sowie der Englische Garten. Von diesen ist nicht mehr viel zu sehen außer ein paar Informationstafeln. Der Philippsgarten soll wiederhergestellt werden. Und ich freue mich schon darauf, wenn dieser Garten wieder geöffnet wird.

Eine schmale Straße, die auf beiden Seiten von hohen Bäumen gesäumt ist, führt unter einem teilweise bewölkten Himmel in die Ferne. Grasbewachsene Felder säumen die Straße.

Gotisches Haus und Großer Tannenwald

Das Gotische Haus hat über die Jahre schon mehrere Renovierungen erfahren. Bei meiner Wanderung ist es leider mal wieder zum Teil hinter Baugerüsten verschwunden. Inzwischen soll das Cafè wieder eröffnet sein (lt. Homepage).

Hinter dem Gotischen Haus führt der Weg in den Wald, genannt „Großer Tannenwald“. Dieser war von den Landgrafen als Waldpark geplant. Von dem graden Weg der Elisabethenschneise führen Wege in den Wald. Dies anlegte Waldgebiet ist eine Mischung aus Arboretum und historischer Walderholung. Verschiedene Baumarten wurden gepflanzt, ein Teich angelegt. Und ein kleiner Bachlauf führt hindurch. Zu sehen ist noch das am Teich gelegene kleine Teehaus. Leider wird hier heute kein Tee mehr ausgeschenkt. Und wer weiß, ob das früher der Fall war.

Ein weiterer Teil des großen Tannenwalds ist das Wildgehege. Dies besteht auch heute noch und gerne kommen vor allem Familien mit Kindern hierher um die Tiere zu beobachten und zu füttern. Neben dem Wildgehege ist ein Minigolf-Platz, der unter Bäumen gelegen vor allem im Sommer zum Minigolf-Spiel einlädt. Oberhalb des Wildgeheges liegt das Restaurant Hirschgarten (siehe oben).

Elisabethenstein – Historische Gartenlandschaft Bad Homburg

Der nächste markante Punkt auf der Wanderung ist der Elisabethenstein. Dieser Felsen war ursprünglich noch größer. Als die Elisabethenschneise vom Großen Tannenwald bis zum Limes verlängert wurde, war der Felsen ein Hindernis auf dem geraden Weg und so wurde 1822 ein Teil davon weggesprengt. In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich der Elisabethenstein zum beliebten Ausflugsziel für Kurgäste.

Große, zerklüftete Felsformationen, umgeben von Bäumen in einem Waldgebiet an einem sonnigen Tag.

Das mag auch daran gelegen haben, dass bis hierhin der Weg noch recht gemütlich zu gehen ist. Danach wird es stetig steiler. Besonders ab dem nächsten Punkt, der Homburger Hütte.

Homburger Hütte

Die Homburger Hütte liegt rechts vom Weg. Es handelt sich um eine Schutzhütte. Hier kann man gut Rast machen oder bei Regen und Gewitter Schutz suchen. Ansonsten ist an der Hütte nichts Besonderes.

Auf der Elisabethenschneise

Bald noch der Hütte wird der Weg zu einem steilen, steinigen Pfad, der auch noch teilweise überwachsen ist. Dennoch bin ich gut durchgekommen. Es wird nun anstrengend, besonders weil es ein heißer Tag ist und ich nun in offenem Gelände bin.

Aber schließlich ist es geschafft. Die Pause mit dem weiten Ausblick ist jedenfalls wohlverdient.

Von dort oben kann man in gerader Linie bis zum Bad Homburger Schloss sehen.

Blick auf eine entfernte Stadtlandschaft durch hohe Bäume und Grün unter einem bewölkten Himmel.

Der Rückweg zum Schloss Bad Homburg

Nach dem Aufstieg geht der Rückweg wie im Fluge, denn es geht immer bergab. Der Kiosk am Minigolfplatz ist geöffnet und ich bin froh über etwas kühles zum Trinken. Danach geht es erfrischt zurück zum Schlosspark.

 

Das war meine Tour „Historische Gärten Bad Homburg“, die dann noch einen richtige Wanderung wurde. Ich bin froh, dass ich mir einen Tag für diese Wanderung eingeplant hatte. Ganz so lange hat es dann doch nicht gedauert, aber man sollte lieber mehr Zeit als nötig einplanen. Schließlich sollte man diese schöne Gartenlandschaft auch ausgiebig und ohne Zeitdruck genießen können.