Hin und wieder kommt es vor, dass auch erfahrene Pilzsammler beim Pilze suchen versehendlich die falschen Pilze in den Korb legen. Treten nach dem Verzehr von Waldpilzen folgende Symptome auf, sollten Sie rasch handeln. Jetzt gilt es so wenig Zeit wie möglich zu verschwenden.

Typische Anzeichen einer Pilzvergiftung sind:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Schüttelfrost
  • Zittern
  • Halluzinationen
  • Verwirrtheit

Am besten rufen Sie bei der Giftzentrale an und schildern den Vorfall. Der Giftnotruf ist: 0551 – 19 240 und steht Ihnen rund um die Uhr zur Verfügung. Dort wird man Ihnen verschiedene Fragen zu dem Vorfall stellen und Ihnen sagen, wie und was genau nun zu machen ist. Wichtig ist ruhe zu bewahren und nicht in Panik zu verfallen! In besonders schweren Fällen empfiehlt es sich auch gleich den Notruf zu wählen. Alle Krankenhäuser sind auf Notfälle dieser Art vorbereitet und eingestellt.

Bei einer Pilzvergiftung unterscheidet man unterschiedliche Arten.

  1. Eingebildete Pilzvergiftung
  2. Lebensmittelvergiftung
  3. Leichte Pilzvergiftung
  4. Schwere Pilzvergiftung
  1. Die eingebildete Pilzvergiftung ist ein Gruppenphänomen. Dabei ist es oftmals so, dass einer aus der Gruppe plötzlich Bauchscherzen bekommt oder sogar an heftigen Durchfällen leidet. Da Waldpilze so oder so schwer verdaulich sind und schwer im Magen liegen färben solche Symptome gerne auf andere ab und ruckzuck leidet die ganze Gruppe an Bauchschmerzen. Deshalb sollten Waldpilze auf gar keinen Fall roh gegessen werden und müssen mindestens 15 min. gekocht oder gebraten werden. Waldpilze sollen nicht mit Wasser gewaschen werden da sie sich sonst mit Wasser voll saugen können und der Geschmack darunter leidet. Deshalb ist es umso wichtiger die Pilze lange und heiß durchzugaren um Keime und eventuelle Parasiten abzutöten die sich auf den Pilzen befinden können. Steinpilze und Pfifferlinge gelten allgemein als schwer verdaulich und können nach hastigem Verzehr Symptome einer Pilzvergiftung hervorrufen. Manche Menschen haben auch eine Unverträglichkeit oder sogar eine Allergie gegen das Pilzeiweiß. Auch hier sind die Symptome ähnlich einer Pilzvergiftung. Allergien soll man nicht reizen deshalb gilt für alle Allergiker, Finger weg von Waldpilzen.
  2. Die Lebensmittelvergiftung kommt meist durch den unsachgemäßen Transport von Waldpilzen vor. Manche Pilzsammler gehen mit Plastiktüten in den Wald. Die Pilze können nicht richtig atmen und beginnen in der Tüte schon nach kurzer Zeit zu verderben. Isst man verdorbene Pilze kommt es zu den augenscheinlich gleichen Symptomen wie bei einer echten Pilzvergiftung. Deshalb sollten Sie immer mit einem Korb Pilze sammeln oder wenigstens mit einem Stoffbeutel. So können die Pilze atmen und verderben nicht durch den Transport.
  3. Die leichte Pilzvergiftung tritt in der Regel unmittelbar nach dem Verzehr auf oder kurze Zeit später. Im Prinzip handelt es sich hierbei um keine ernstzunehmende Bedrohung da die Gifte vollständig wieder ausgeschieden werden. Die Leber nimmt in der Regel keinen Schaden von der Vergiftung und die Patienten können anschließend wieder vollständig genesen. Aber auch bei eine leichten Pilzvergiftung sollte unbedingt ein Arzt hinzugezogen werden. Denn gerade bei Mischpilzpfannen können mitunter auch tödlich giftige Pilze dabei gewesen sein die erst später ihre gefährliche Wirkung zeigen. Eine leichte Pilzvergiftung tritt nach wenigen Minuten bis hin zu ein paar Stunden auf und zeichnet sich meistens durch heftiges Erbrechen, Schüttelfrost und Durchfällen aus. Je nach Pilzsorte können auch Halluzinationen auftreten die zu einer starken Verwirrtheit führen können. So zum Beispiel beim Fliegenpilz. Aber Vorsicht bei Selbstversuchen! Trinken Sie keine Milch oder Alkohol und rufen Sie sofort den Notarzt. Bewahren Sie zur besseren Giftdiagnose etwas von dem Erbrochenen auf und versuchen Sie so viel wie möglich von der Pilzpfanne, den Pilzresten (auch die Putzreste) dem Arzt zu übergeben. Die Reste werden später im Labor auf die Inhaltesstoffe hin untersucht um das genaue Pilzgift ausfindig zu machen.
  4. Bei der schweren Pilzvergiftung sieht die Situation schon ganz anders aus. In der Regel treten die ersten Symptome erst nach 8 Stunden und mehr auf. Die Gifte sind so im ganzen Körper verteilt und haben sich in der Leber bereits eingelagert bzw. festgesetzt. Die Symptome sind die gleichen wie bei der leichten Pilzvergiftung. Der Unterschied ist nur, dass hier meistens irreparable Schäden auftreten und der Patient kann nicht mehr vollständig genesen. Er kann sogar sterben! Der Grünknollenblätterpilz gehört zu den giftigsten Arten und führt nicht selten zum Tod. Oftmals kann nur noch eine Lebertransplantation helfen.

Die Giftzentrale – Giftnotruf: 0551 – 19 240

Diese typischen Fragen werden Ihnen gestellt werden:

  • Was haben Sie gegessen?
  • Wie viel haben Sie davon gegessen?
  • Wer hat alles von dem Pilzgericht gegessen?
  • Wo genau haben Sie die Pilze gefunden?
  • Wie lange ist die letzte Aufnahme her?
  • Welche Symptome traten auf?
  • Wie lange hat es gedauert bis die ersten Anzeichen einer Pilzvergiftung aufgetreten sind?
  • Usw.

Bitte beachten Sie unsere 6 wichtigen Tipps zum Pilze suchen