Baummeditation – Den Baum spüren
Meditation in der Natur, im Freien, gibt uns die Möglichkeit die Natur auf neue Weise zu erfahren. Wir können in Kontakt kommen mit der Natur, die uns umgibt, mit Pflanzen und vielleicht auch mit Tieren. Meditation in der Natur erweitert und vertieft unsere Wahrnehmung und schenkt uns neue Kraft. Hier möchte ich einen Einstieg in die Baummeditation vorstellen, die man in jeder Jahreszeit machen kann.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Baummeditation. Als Einstieg empfehle ich, zunächst einmal „den Baum zu spüren“. Man könnte auch sagen mit dem Baum „in Kontakt kommen“.
Am besten suchen Sie sich auf einem Spaziergang einen Baum aus. Das muss keine bestimmte Baumart sein. Sie können sich von Ihrer Intuition leiten lassen und, wenn Sie einen Baum sehen, der Ihnen besonders auffällt oder den Sie interessant finden, dann ist das genau der richtige Baum für Ihre Baummeditation „Den Baum spüren“.
Schon beim Näherkommen sollten Sie sich den Baum genau ansehen, seine äußere Form, den Stamm und die Krone, die Farbe der Blätter oder im Winter die Farbe und Formen der Äste. Wenn Sie dann vor dem Baum stehen – ganz nahe – schauen Sie nach oben. Oft kann man dabei schon fühlen, dass man sich innerhalb der Energie des Baumes befindet. Das ist besonders bei Bäumen, deren Äste bis zum Boden reichen, der Fall, denn dann stehen Sie jetzt schon ganz deutlich innerhalb des Kreises des Baumes.
Gehen Sie dann ganz nahe an den Baumstamm und schauen sich die Rinde genau an, legen Sie eine oder beide Hände auf die Rinde und spüren Sie, wie diese sich anfühlt. Das ist bei jedem Baum anders.
Gehen Sie nun noch näher an den Baum und lehnen sich an ihn. Sie können auch den Baumstamm umfassen und Ihren Kopf mit anlehnen. Schließen Sie die Augen und spüren Sie einfach wie sich das anfühlt. Stellen Sie sich vor, wie die Wurzeln des Baumes tief in die Erde reichen und dort Nährstoffe und Kraft bekommen. Diese steigen langsam die Wurzeln und dann den Baumstamm hinauf bis in die Baumkrone. Dort breitet sich die Kraft aus und wird von der Wärme und Licht der Sonne noch verstärkt. Spüren Sie, wie die Energie auch auf Sie ausstrahlt, Sie stärkt und wärmt.
Versuchen Sie sich nun vorzustellen, wie lange dieser Baum schon hier steht, was hat er in diesen Jahren alles miterlebt, welche Zeiten sind vorübergezogen – und er steht ruhig da in all diesen Jahren. Stellen Sie sich vor, wie es wäre, wie ein Baum zu stehen, das Auf und Ab der Zeiten zieht vorüber, während Sie ruhig und sicher stehen.
Wenn Sie bereit sind, lösen Sie sich wieder von dem Baum. Nach einer solchen Meditation spreche ich innerlich ein paar Worte des Dankes an den Baum und verabschiede mich still von ihm. Das mag manchen Menschen seltsam erscheinen („Mit einem Baum sprechen“). Ich empfehle: Probieren Sie es aus. Wahrscheinlich werden Sie feststellen, dass Sie sich dadurch selbst bewusster werden, was Sie bei der Meditation empfangen haben. Und die Anerkennung an den Baum, stärkt Ihre Verbindung zur Natur und kann Ihnen helfen die nächste Meditation leichter durchzuführen und intensiver zu erfahren.
Es gibt 2 Varianten, sich an einen Baum zu lehnen – mit dem Rücken oder mit Ihrer Vorderseite. Ich schlage vor, dass Sie beide Varianten selbst ausprobieren. Nehmen Sie sich etwas Zeit dafür und spüren Sie nach, wie sich das anfühlt und welche Variante für Sie die Geeignete ist. Vielleicht werden Ihnen – wie mir – auch beide Formen so gut gefallen, dass Sie je nach Situation sich für die eine oder die andere entscheiden. Das wird sich mit der Zeit und Erfahrung zeigen.
Probieren Sie es ruhig ein paar Mal aus und finden Sie dabei einen neuen Zugang zur Natur.
Eine weitere Möglichkeit zum Meditieren in der Natur sind Labyrinthe im Freien.
Hier gehts zu:
Natur und Meditation 3 – Draußen meditieren im Winter