Spannender als jeder Zoobesuch sind die Reisen zu wilden Tieren in Deutschland, die in diesem Buch beschrieben werden. Ringelgänse, Wasserfledermäuse und Kraniche, das klingt ja noch recht unspektakulär, bei Wisent, Pzrewalki-Pferd hört sich das schon viel „wilder“ an. Doch sollte man die Expeditionen zu den kleineren Tieren nicht unterschätzen. Ein Abenteuer ist jede Expedition zu den wilden Tieren in Deutschland und der Ausgang ist ungewiss.

Auf 15 Reisen Wilde Tiere in Deutschland entdecken

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Titel: Deutschland Safari

Untertitel: 15 Reisen zu wilden Tieren

Autor: Ralf Stork

2014 Verlage Haffmans & Tolkemitt, Berlin

In dem Buch „Deutschland Safari“ macht sich der Autor auf den Weg zu Orten, wo man wilde Tiere in Deutschland in Freiheit beobachten kann. Die Reise führt in zu

  • Ringelgänsen auf der Hallig Hooge
  • Tausende von Staren an der deutsch-dänischen Grenze
  • Wasserfledermäuse bei Bad Segeberg
  • Zug der Kraniche bei Gross Mohrdorf und Linum
  • Hirsche in Klepelshagen
  • Wisente und Przewalski-Pferde in Elstal
  • Großtrappen in Garlitz
  • Biber am Hohenauser See
  • Frösche und Kröten bei Rarey
  • Koniks und Heckringer in Dessau
  • Murmeltiere im Oberallgäu
  • Halsband- und Alexandersittiche in Wiesbaden
  • Flamingos im Zwillbrocker Venn
  • Kegelrobben auf Helgoland

Ich muss zugeben: Von manchen dieser Tiere habe ich noch nie gehört. Also gibt es mehr wilde Tiere in Deutschland, als ich dachte. Wenn ich mir die schönen Farbfotos der Tiere und Landschaften ansehe, würde ich mich am liebsten sofort auf den Weg machen. Das werde ich vielleicht später noch tun, aber jetzt fange ich erstmal an zu lesen.

Die Alexandersittiche in Wiesbaden

Jede der 15 Reisen der „Deutschland Safari“ ist ein eigenes Kapitel, die man unabhängig voneinander lesen kann, z.B. als Reisevorbereitung. Ich fange mit Reise Nr. 13 an zu den Exoten im Schlosspark von Wiesbaden. Das ist für mich nicht so weit weg und ich habe auch schon mal bei einem Besuch in Wiesbaden den einen oder anderen der Halsband- und Alexandersittiche von Baum zu Baum flattern sehen.

Zuerst fallen natürlich die Fotos der Sittiche auf. Man sieht die Sittiche auf Bäumen, beim Knabbern, in ihrer Nisthöhle und den abendlichen Flug zum „Schlafbaum“. Beim genaueren Ansehen der Fotos konnte ich auch den Unterschied zwischen Halsbandsittich und Alexandersittich erkennen. Aus der Ferne sind sie, so fürchte ich, aber kaum zu unterscheiden.

Der Expeditionsbericht ist auf ca. 6 Seiten zu lesen. Obwohl die Sittiche in der Stadt beobachtet werden können, muss der Autor einige Hindernisse überwinden: Dauerregen, Matsch, Warten in der Dämmerung. Wilde Tiere zu beobachten ist eben immer ein Abenteuer. Mir hat es Spaß gemacht diesen Bericht zu lesen und eines ist klar, vor jeder Expedition sollte man den Wetterbericht studieren. Aber dann sind Regen und Warten überstanden und kann den Schwarm der Sittiche auf seinem Flug zum Schlafbaum beobachten, ein beeindruckendes Schauspiel mitten in einem Gewerbegebiet. Wilde Tiere in Deutschland finden sich an den erstaunlichsten Orten.

Es folgt der Informationsteil zu dieser Expedition. Der Informationsteil ist aufgeteilt in Wissenswertes über die Tiere und Hinweise zur Safari. Wir erfahren, dass die Sittiche in Deutschland zu den Neozoon gehören. D.h. sie sind Neubürger. Neozoon ist eine Tierart, die nach dem Kolumbusjahr 1492 nach Deutschland kam. Tiere die vor diesem Datum ansiedelten gelten als „eingebürgert“. Übrigens gibt es auch noch anderen Stellen in Deutschland eingewanderte Sittiche. Im Weiteren erfahre ich noch eine Menge über die Sittiche, wo und wie sie leben etc. Ich habe diese Tiere dabei ganz gut kennengelernt.

Es folgt noch eine Seite mit Informationen  zur Anreise, Übernachtungsmöglichkeiten, Reisezeiten, Hinweise zu weiteren Tieren, die man dort beobachten kann und auch zu Internetseiten.

Alles in allem fühle ich mich gut informiert und könnte mich mit der Planung der ersten Safari beginnen. Dann kann ich selbst wilde Tiere in Deutschland entdecken.

Fazit: Deutschland Safari – Wilde Tiere in Deutschland

Das Buch war eine überraschende und freudige Entdeckung. Selbst, wenn ich die Tiere nicht alle selbst suchen kann, ist diese Lektüre wie viele kleine Safaris. Die Auswahl und Qualität der Fotos ist sehr gelungen. Die Berichte und Informationen sind gut zusammengefasst und bieten eine unterhaltsame Mischung aus Reisebericht und Sach-Information. Die meisten der Safaris sind familiengeeignet. Kinder finden es besonders spannend nach wilden Tieren Ausschau zu halten und sind begeisterte Beobachter.

Schade finde ich nur, dass die meisten Reiseziele von „Deutschland Safari“ in Norddeutschland vor allem im Nordosten liegen. Das finde ich etwas einseitig. Ich würde mir einen 2. Band wünschen mit Safaris in der Mitte und im Süden Deutschlands. Dann könnte ich das Buch nicht nur nutzen, wenn wir mal Urlaub im Norden machen.

Allen, die im Norden und Nordosten Deutschlands leben, kann ich das Buch sehr empfehlen. Sie werden darin viele Safaris finden, wo wilde Tiere in Deutschland zu beobachten sind. Vielleicht ist auch ein Urlaub in diesen Regionen geplant, dann „Deutschland Safari“ ein prima Reisebegleiter.

Übrigens, noch bis 31.10.2015 können Sie an meiner Buchverlosung teilnehmen und zwar hier: zur Buchverlosung 2015