nützliche tiere im garten

Dieses Buch über Nützlinge im Garten ist die perfekte Ergänzung zum Buch über Gartenbau für Bio-Gärtner. Hier gibt es keine Schädlinge, die mit Chemischen Mitteln bekämpft werden. Jede Tierart im Garten hat ihrem Platz und ihre Aufgabe. Wichtig ist das ausgewogene Zusammenspiel der Pflanzen und Tierarten.

Titel: Nützlinge

Untertitel: Kleine Helfer für den Garten

Autor: Vincent Albouy

2012 Bassermann Verlag

Bekannte und unbekannte Nützlinge im Garten

Auf knapp 130 Seiten gibt das Buch „Nützlinge – Kleine Helfer im Garten“ Tierportraits von allem was da so kreucht und fleucht, krabbelt und trappelt in unseren Gärten.

Mit der Einführung „Es lebe die Artenvielfalt!“ und „Im Einklang mit der Natur“ ist schon klar, dass es hier um die Anerkennung und „der Natur Raum geben“ geht. Gärtnern ohne chemische Gifte ist möglich, wenn im Naturraum Garten eine Vielfalt von Pflanzen und Tieren wächst und lebt. Dazu ist es notwendig auch Raum für Wildpflanzen und Unterschlupf für Tiere im Garten zu schaffen.

Nach den beiden einführenden Kapiteln werden die verschiedenen Tierarten vorgestellt, unterteilt in

  • Insekten
  • Andere Wirbellose (z.B. Spinnen)
  • Lurche und Kriechtiere
  • Vögel
  • Säugetiere

Die Tierportraits der Nützling im Garten sind alle nach demselben Muster erstellt, so dass man sich schnell zurechtfindet. Das Buch ist durchgängig vierfarbig illustriert und jedes Tier mit mehreren Fotos gezeigt. So sieht man wo nötig das männliche und weibliche Tier, die Tiere mit ihrem Futter, ihren Lebensraum und in ihren Entwicklungsstadien (wichtig für das Wiedererkennen in verschiedenen Jahreszeiten). Kurze überschaubare Infoboxen und Texte erklären Merkmale, Lebensweise und Nutzen, Ansiedlung und bieten allgemeine Informationen.

Als Beispiel stelle ich hier die Ringelnatter in ihrer Rolle als Nützling im Garten vor:

Ringelnatter (Natrix natrix)

Die schwimmende Jägerin“ wird sie hier genannt. Obwohl sie die am weitesten verbreitete Schlange in unseren Breiten ist (nicht etwas die Blindschleiche, die keine Schlange ist, sondern eine Echse ohne Beine.), sieht man sie selten. Ringelnattern werden bis zu 1,70 m lang und sind grau oder braun bis schwarz Man erkennt sie gut an zwei gelb-orangen halbmondförmigen Flecken am Hinterkopf. Besitzer eines Gartenteiches haben ganz gute Chancen, dass sich eine Ringelnatter ansiedelt. Sie ist eine gute Schwimmerin und findet in naturnahen Teichen ausreichend Nahrung, wo sie dafür sorgt, dass die Lurche nicht überhand nehmen. Für den Winter braucht sie einen ungestörten, geschützten Unterschlupf. Besonders beliebt als Winterquartier in Gärten sind Komposthaufen, die im Winter in Ruhe gelassen werden. Neben der Jagd im Wasser ernährt sie sich auch von Kleinsäugern, Vögeln (wenn sie die erwischt) und Insekten. Wo eine Ringelnatter sich ansiedelt, ist der Garten voller Leben, da sie sonst nicht genügend Nahrung findet.

Meine Ringelnatter-Geschichte:

Wir hatten vor nicht allzu langer Zeit sogar eine Ringelnatter im Haus. Die kam plötzlich unsere Kellertreppe herauf geschlängelt und jagte meiner Tochter einen tüchtigen Schrecken ein. Die örtliche Polizeidienststelle hatte zum Glück – erfuhren wir telefonisch – einen „Schlangenfachmann“, der sie vorsichtig einfing und in freier Natur wieder aussetzte. Wir fragten uns natürlich, wie die Schlange in unseren Keller kam und dort überlebt hat. Wir kamen zu dem Schluss, dass die Ringelnatter im Herbst ein Winterquartier suchte und ihr der Komposthaufen noch zu unruhig war. Da ein Kellerfenster nicht weit von dort entfernt war, ist sie dort hineingeschlüpft. Wir hatten zu der Zeit die Fressnäpfe für unsere Katzen im Keller stehen, da oben renoviert wurde. So fand die Ringelnatter auch immer was Frisches zu Fressen. Eine perfekte Kruschelecke gab es auch in der Nähe, wo sie wahrscheinlich ihren Winterschlaf verbracht hat. Jedenfalls war sie gut genährt, als sie im Frühjahr die Treppe hochkam. Wie sie mit den Katzen klargekommen ist und warum diese sie nicht vertrieben haben, ist uns bis heute ein Rätsel. Soviel zu unserer Ringelnatter-Geschichte. Und zurück zu Nützlinge im Garten.

Fazit: Nützlinge – Kleine Helfer für den Garten

Dieses Buch über Nützlinge im Garten ist für Biogärtner das perfekte Nachschlagewerk zur Tierwelt und dem natürlichen Gleichgewicht im Garten. Ich finde es aber für alle Gärtner interessant. Ob im Blumen- oder Nutzgarten, jeder Gärtner begegnet ständig irgendwelchen Tierchen und Tieren oder findet zumindest ihre Spuren. In diesem übersichtlichen, gut gegliederten Buch kann man schnell nachschlagen (oder in einer Gartenpause im Buch rumblättern), was für ein Tier einem da gerade über den Weg oder unter den Händen vorbei lief. Und ich lernte einige Tiere, die ich gar nicht mag oder einfach eklig finde, in ihrer Lebensweise und ihrer Rolle im Zusammenspiel der Natur im Garten verstehen. Das macht sie vielleicht nicht gerade attraktiv, aber ich lasse ihnen ihren Lebensraum und kann ich sogar freuen, dass sie da sind. Sie sind jetzt meine Gartenhelfer. Und vielleicht werden es bald auch Ihre.

Viele Grüße,

moonbird