Das Buch Der große Weg hat kein Tor ist eines der ersten und wichtigsten Werke zur ökologischen Landwirtschaft – und insbesondere zur Permakultur.
Buchdetails:
📖 Titel: Der große Weg hat kein Tor
✍️ Autor: Masanobu Fukuoka
📚 Umfang: 173 Seiten mit einigen schwarz-weiß Illustrationen
📌 ISBN: 978-3-89566-206-5
💰 Preis: 19,90 Euro
🏠 Verlag: Pala Verlag, Darmstadt
Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!
Inhalt: Ökologischer Anbau, Permakultur und Gesellschaft
„Nahrung – Anbau – Leben“ – so lautet der Untertitel dieses Buches, das zu einem der Klassiker für ökologische Landwirtschaft und insbesondere für die Permakultur wurde. Beginnend mit seiner eigenen Entwicklung vom Wissenschaftler mit dem Schwerpunkt Pflanzenpathologie zum praktizierenden Öko-Landwirt, spannt Fukuoka in Der große Weg hat kein Tor den Bogen von seiner Anbaumethode des „Nichtstuns“ bis hin zur Analyse von Ernährung, Umweltproblemen und Gesellschaft.
So gilt er heute als Wegbereiter der Permakultur und Initiator von „Saatbomben“, einer Aussaattechnik, die heute in vielen Bereichen und Varianten zum Einsatz kommt.
- Vom Wissenschaftler zum Bauern: Masanobu Fukuoka wurde 1913 in einem Dorf in Japan geboren. Seine Familie lebte vom Reisanbau. Er studierte und arbeitete anschließend als Kontrolleur pflanzlicher Erzeugnisse. Obwohl er eine sichere Stellung hatte, zweifelte er zunehmend am Sinn seiner Arbeit und an der industriellen Lebensmittelproduktion. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte er schließlich in seinen Geburtsort zurück, um seine Ideen für eine ökologische Landwirtschaft in die Praxis umzusetzen.
Sehr anschaulich und nachvollziehbar schildert Fukuoka seine persönliche Entwicklung und seine praktischen Erfahrungen.
- Die „Nichts-tun“ Landwirtschaft: Fukuoka bezeichnet seine Methode als „Nichtstun“-Landwirtschaft, weil er auf die üblichen Bearbeitungsschritte beim Anbau verzichtet. Die vier Prinzipien seiner natürlichen Landwirtschaft lauten:
- Keine Bodenbearbeitung – also kein Pflügen oder Umstechen.
- Kein Einsatz chemischer Dünger oder aufbereiteter Kompost.
- Keine Unkrautbekämpfung – weder durch Herbizide noch durch mechanische Bearbeitung.
- Stattdessen: Stroh, Mulchen und der Bodendecker Weißklee.
Diese Prinzipien stehen in enger Verbindung mit den Grundlagen der Permakultur.
Wenn der Autor von der „Nichtstun“-Methode spricht, klingt das zunächst einfach. Doch dieser Eindruck täuscht. Beim Lesen wird deutlich, dass langjährige Erfahrung und tiefes Verständnis für Boden, Klima und Ökologie (bis hin zur Mikroökologie) die Grundlage für den Erfolg dieser Methode bilden.
- Landwirt und Philosoph: Fukuoka gibt in Der große Weg hat kein Tor viele seiner praktischen Erfahrungen weiter, etwa zur Entwicklung der Samenbomben. Gleichzeitig wird er zurecht auch als Philosoph bezeichnet. Er begreift Landwirtschaft in einem größeren, universellen Zusammenhang.
Seine Gedanken über Nahrung, Umweltprobleme und mögliche Lösungen reichen bis zu grundlegenden Fragen unseres Gesellschaftssystems. Immer wieder steht dabei das Verhältnis zwischen Mensch und Natur im Zentrum.
So gelingt es Fukuoka, seine Leser*innen zum Nachdenken zu bringen – und dazu, Altbekanntes zu hinterfragen und neue Wege zu denken.
Mein Fazit: Ökologische Landwirtschaft und die Fragen des Lebens
Obwohl das Buch vor rund 50 Jahren geschrieben wurde, ist es bis heute aktuell und relevant – für alle, die sich mit ökologischer Landwirtschaft, Gartenbau und Permakultur beschäftigen.
Es inspiriert und motiviert zugleich, denn Fukuoka ließ sich trotz vieler Widerstände und Rückschläge nicht von seinem Weg abbringen.
Und manchmal braucht es eben einen langen Atem auf dem Weg zum Erfolg.
Zwei Zitate von Masanobu Fukuoka:
„Warum ist es unmöglich, die Natur zu kennen? Das, was man sich unter Natur vorstellt, ist nur die Idee von Natur, die im Kopf eines jeden entsteht.“
„Ein Ding, das vom Ganzen abgetrennt gesehen wird, ist nicht das wirkliche Ding.“
In diesen Zitaten zeigt sich die philosophische Tiefe des Autors. Sie verbindet sich mit praktischen Themen – etwa der Einsicht, dass Umweltprobleme nicht gelöst werden können, indem man lediglich die Symptome behandelt. Denn das erzeugt häufig nur neue Probleme.
Ich habe das Buch Der große Weg hat kein Tor während einer Japanreise gelesen. Obwohl Landwirtschaft auf dieser Reise nur am Rande eine Rolle spielte, war das Buch eine wunderbare Ergänzung.
Es eröffnete mir einen ganz anderen Blick auf das Land und seine Kultur – und es hat mein Verständnis ökologischer Zusammenhänge sowie meinen Blick auf aktuelle Umweltprobleme erweitert.
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